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Deutschland macht fatalen AfD-Fehler: Norwegen könnte zeigen, wie es besser geht

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Rechtsaußen-Parteien in Norwegen haben sich weniger extrem entwickelt als die AfD. Ein Grund könnte in einer besonderen Parlamentsregelung liegen.
Stand: 07.09.2025, 07:04 Uhr
Von: Peter Sieben
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Rechtsaußen-Parteien in Norwegen haben sich weniger extrem entwickelt als die AfD. Ein Grund könnte in einer besonderen Parlamentsregelung liegen.
Oslo – Man könnte glatt Yoga neben den Wahlkampfständen in Oslos Innenstadt machen. Am 8. September wählen die Norweger ein neues Parlament, und an den traditionellen „Valgbodene“ in der norwegischen Hauptstadt führen die Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien Gespräche mit Bürgern – engagiert, aber unglaublich ruhig.
Allzu aggressive Rhetorik oder gar vor aller Augen ausgefochtene Streitereien sind in Norwegen verpönt. Man mag es „koselig“, ein Wort, das sich am besten mit „gemütlich“ oder „ausgeglichen“ übersetzen lässt. Das spiegelt sich auch im Umgang der Parteien untereinander wider. Die Buden der sozialdemokratischen Arbeiterpartei stehen direkt neben den blauen der als rechtspopulistisch geltenden Fortschrittspartei und den grünen der Umweltpartei. Morgens grüßt man sich beim Aufbauen der Stände.
Szenen, die man sich hierzulande zwischen SPD, Grünen und AfD nur schwer vorstellen kann. In der Tat steht die rechte Fortschrittspartei (FRP) in Norwegen erheblich weniger im politischen Abseits als die AfD in Deutschland. „Die Parteien haben Gemeinsamkeiten, und die FRP wird von vielen auch durchaus kritisch gesehen. Aber sie ist bürgerlicher, gemäßigter als die AfD“, erklärt Johannes Bergh, der das Programm für norwegische Wahlstudien (NNES) am Institut für Sozialforschung in Oslo leitet.

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