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Hanau-Überlebender: „Geht in sehr gefährliche Richtung“ – Kritik an Merz

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Said Etris Hashemi überlebte den rechtsextremistischen Terroranschlag in Hanau. Der Autor sorgt sich um die Entwicklung in Deutschland und kritisiert Merz.
Stand: 06.10.2025, 22:31 Uhr
Von: Jan-Frederik Wendt
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Said Etris Hashemi überlebte den rechtsextremistischen Terroranschlag in Hanau. Der Autor sorgt sich um die Entwicklung in Deutschland und kritisiert Merz.
Hanau/Schwarzenberg – Said Etris Hashemi, geboren 1996 in Hanau, ist Sohn afghanischer Geflüchteter. Am 19. Februar 2020 wurde er Opfer des rechtsextremistischen Terroranschlags in Hanau, bei dem sein jüngerer Bruder Said Nesar und weitere Menschen getötet wurden. Trotz mehrerer Schusswunden überlebte Hashemi und setzt sich seitdem gegen Rassismus, Diskriminierung und für mehr Gerechtigkeit in Deutschland ein. 2024 erschien sein autobiografisches Buch „Der Tag, an dem ich sterben sollte. Wie der Terror in Hanau mein Leben für immer verändert hat.“ Das Interview entstand im Rahmen des österreichischen Gesellschaftsforums „FAQ Bregenzerwald“ in Vorarlberg.
Du hast Rassismus und rechten Terror in ihren brutalsten Ausprägungen erlebt. Wie hat dich der Anschlag in Hanau verändert?
Er hat alles auf den Kopf gestellt. Seitdem fühlt sich mein Leben wie ein neues Leben an. Man glaubt ja vorher nicht, dass einem so etwas Schreckliches selbst passieren kann. Nach dem Anschlag musste ich mich erstmal zurückziehen, um wieder auf die Beine zu kommen.
Wie hat dich diese Tat persönlich verändert?
Zwar war ich schon immer reflektiert, aber meine Fähigkeit zur Reflexion hat sich stark intensiviert. Ich hätte jedes Recht verbittert zu sein und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich diese Gefühle gar nicht kenne. Aber es würde nichts bringen, wenn ich mich in Vorwürfen gegenüber Tätern oder der Politik verlieren würde. Ich will mich einsetzen und für Themen wie Rassismus und Gewalt sensibilisieren. Und ich selbst möchte viel lernen und auch meine gedanklichen Schubladen aufbrechen. Was wir erlebt haben, soll nie wieder jemand durchmachen müssen.
Wie stark begegnen dir Hass und Gewalt wegen deiner Arbeit als Aktivist?
Beides erlebe ich häufig, vor allem Hasskommentare.

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