Zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit wendet sich der Bundeskanzler mit einem sehr grundsätzlichen Appell an seine Landsleute. Einen ähnlich großen Bogen schlägt auch der Ehrengast in Saarbrücken.
Stand: 03.10.2025, 15:37 Uhr
KommentareDruckenTeilen
Zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit wendet sich der Bundeskanzler mit einem sehr grundsätzlichen Appell an seine Landsleute. Einen ähnlich großen Bogen schlägt auch der Ehrengast in Saarbrücken.
Saarbrücken – Ängste vor Krisen, Krieg und Niedergang gepaart mit politischem Gezänk und Miesepeterei: Bundeskanzler Friedrich Merz kennt die schlechte Stimmung im Land. Am 35. Jahrestag der Deutschen Einheit versucht der Regierungschef, die Trübsal zu drehen und einen Neustart anzuspornen – nicht zum ersten Mal, aber nun mit besonders nachdrücklichen Appellen: „Wagen wir einen neuen Aufbruch“, fordert Merz beim Festakt zum Nationalfeiertag in Saarbrücken.
Es ist die große Bühne für den Kanzler. Die Spitzen des Staats sind in den äußersten Westen des Landes gereist. Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) richtet die Feier zum Einheitsjubiläum unter dem Motto „Zukunft durch Wandel“ aus. Vor den 900 Gästen wirbt die saarländische Ministerpräsidentin in einer nachdenklichen Rede für den Schutz der Demokratie und Stolz auf das Erreichte. Ehrengast ist der französische Präsident Emmanuel Macron, der später selbst – teilweise auf Deutsch – eine gefeierte Rede hält zur deutsch-französischen Freundschaft, zu Europa und zum Erhalt von Rechtsstaat und Demokratie.
Doch vorher ist der Kanzler am Pult für eine Ansprache, die vorab als eine Art „Ruck-Rede“ bezeichnet wurde, in Erinnerung an den Reformappell des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog 1997.