Mehrere russische Raffinerien wurden durch ukrainische Drohnen beschädigt, was zu regionalen Engpässen und steigenden Benzinpreisen führt.
Stand: 07.10.2025, 17:32 Uhr
Von: Stefan Scholl
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Mehrere russische Raffinerien wurden durch ukrainische Drohnen beschädigt, was zu regionalen Engpässen und steigenden Benzinpreisen führt.
Es ist das übliche russische Ritual: Tankdeckel aufdrehen, den Zapfhahn hineinstecken, zur Kasse laufen und im Voraus bezahlen. Benzinmangel? „Nein, keine Sorge“, lächelt die junge Verkäuferin in der Tatneft-Tankstelle im Moskauer Stadtteil Troparjowo, als sie meine 2000 Rubel abrechnet. Das Benzin sei nicht knapp geworden. „Die Lieferungen sollen sich ja wieder normalisieren.“
In der Nacht zu Dienstag war wieder Infrastruktur in der Ukraine das Ziel russischer Angriffe. Dabei kam zumindest ein 65-Jähriger an einer Haltestelle in Cherson ums Leben; ein anderer Mann wurde verletzt. In der grenznahem Region Sumy kam es teilweise zu Stromausfällen. Vor allem im Wohnsektor gab es demnach Schäden. Auch ein Bus wurde getroffen, die Fahrerin und ein Passagier trugen Verletzungen davon. Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung von Poltawa gab es ebenfalls.
Im russisch besetzten Teil Chersons kamen durch ukrainische Drohnen vier Menschen ums Leben. Bei Kursk und Belgorod gab es auch Drohnenalarm. afp/dpa
Aber ein Liter Super Bleifrei kostet heute 66,19 Rubel, das sind 68 Cent – für Westeuropäer:innen ein Traumpreis, für die Bevölkerung in Moskau aber ein schlechtes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass Russlands Benzinkrise auch die Hauptstadt erreicht hat. Das Portal „msk1.ru“ schreibt bereits von Tatneft-Tankstellen in der Metropole, wo kein Super Bleifrei mehr zu haben ist, von geschlossenen Zapfsäulen und Kanisterfüllverboten bei Lukoil sowie von 68-Rubel-Preisen in der Vorstadt Podolsk – fast 16 Prozent höher als die Durchschnittspreise im vorigen Jahr.
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