Der Beauftragte für Kultur und Medien war vor seinem öffentlichen Amt Verleger. Dann verzichtete er auf Stimmrechte, behielt aber 50 Prozent am Unternehmen. Das ging auf Dauer nicht gut.
Stand: 20.11.2025, 15:38 Uhr
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Der Beauftragte für Kultur und Medien war vor seinem öffentlichen Amt Verleger. Dann verzichtete er auf Stimmrechte, behielt aber 50 Prozent am Unternehmen. Das ging auf Dauer nicht gut.
Berlin – Der politische Druck war groß – jetzt zieht Wolfram Weimer Konsequenzen: Der parteilose Staatsminister für Kultur und Medien, der im Frühjahr aus dem eigenen Verlag ins Kanzleramt wechselte, trennt sich für die Zeit seines öffentlichen Amts von seinen Firmenanteilen und überträgt sie einem Treuhänder. „Ich vollziehe diese Trennung allein, um jeglichen Anschein eines Interessenkonflikts zu vermeiden, der indes tatsächlich nie bestanden hat“, erklärte Weimer in Berlin.
Hintergrund sind Medienberichte, wonach die von Weimer gegründete Weimer Media Group auf ihrem jährlichen Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee Unternehmen gegen Geld exklusiven Zugang zu Bundesministern bieten und mit „Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger“ werben soll. Laut „Apollo News“ sollen Pakete für mehrere Zehntausend Euro im Angebot sein. Bei Grünen und Linken, aber auch in der Union kamen Fragen auf, ob Weimers Aufgaben im politischen Amt sauber von Geschäftsinteressen getrennt seien.
Weimer hatte mit Eintritt in die Bundesregierung seine Funktionen und Stimmrechte im Unternehmen abgegeben, behielt jedoch 50 Prozent der Firmenanteile. Die Stimmrechte übertrug Weimer nach eigenen Angaben seiner Mitgesellschafterin – seiner Ehefrau Christiane Goetz-Weimer, mit der er das Unternehmen 2012 gegründet hatte.
In einer Mitteilung stellte Weimer klar, dass er „bereits im Frühjahr die Geschäftsführung und alle Funktionen im Verlag niedergelegt und die entsprechenden Änderungen im Handelsregister eintragen lassen“ hatte. „Die stimmrechtslosen Anteile waren bisher schon nicht gewinnberechtigt“, fügte er hinzu.
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Deutschland — in German Nur noch Staatsminister – Weimer legt Firmenanteile auf Eis