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Trump: Cohen wirft dem Präsidenten Lügen und Straftaten vor

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Der frühere persönliche Anwalt Michael Cohen wirft dem Präsidenten Straftaten und Lügen vor.
Die amerikanischen Demokraten haben am Mittwoch ihr bisher gröbstes Geschütz gegen Präsident Donald Trump aufgefahren. Sie luden Michael Cohen, Trumps früheren Anwalt und «Mann fürs Grobe», zu einer öffentlichen Kongressanhörung ein, in der dieser gleich zu Beginn den Ton angab. Er bereue es, vor zehn Jahren einer Zusammenarbeit mit dem damaligen New Yorker Baulöwen zugestimmt zu haben, unterstrich Cohen, weil der heutige Präsident der Vereinigten Staaten «ein Rassist, ein Hochstapler und ein Betrüger» sei. Er habe diese Wahrheit aber lange verdrängt, weil er sich zu Loyalität gegenüber seinem Chef verpflichtet gefühlt habe.
Cohen ist wegen verschiedener Vergehen, unter anderem das Belügen des Kongresses in einem früheren Hearing, zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Anhörung vom Mittwoch war nur eine von drei, aber die einzige öffentliche. Es ist zudem zu vermuten, dass Cohen auch mit den Justizbehörden weiter kooperiert. Gewisse Aussagen zur Russland-Affäre verweigerte er unter Verweis auf laufende Ermittlungen. Cohen machte mit seinem Auftritt im Capitol dem Präsidenten, der sich zum zweiten Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un in Vietnam aufhält, das Rampenlicht streitig: Er wurde von allen grösseren Fernsehanstalten des Landes direkt übertragen.
Die Ausgangslage präsentierte sich so, wie man sie erwartet hatte. Die Demokraten lieferten Cohen Stichworte, damit dieser all jene Missetaten des Präsidenten beschreiben konnte, die in dieser Anhörung ein Thema sein konnten. Die grössten Bomben: Trump wusste, dass sein Berater Roger Stone mit dem Wikileaks-Gründer Julian Assange in Kontakt war und dass im Juli die Veröffentlichung eines grossen Pakets von E-Mails bevorstand, die von der Parteizentrale der Demokraten gestohlen worden war. Laut Cohen wusste Trump auch vom Treffen zwischen den hohen Mitarbeitern seines Wahlkampfstabs und russischen Vertretern mit Beziehungen zum Kreml im Trump Tower im Sommer 2016. Nichts, unterstrich Cohen, habe in der Trump Organization passieren können, ohne dass der Patron davon gewusst und es gutgeheissen hätte.

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