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Corona-Krise: Zahl der Todesfälle steigt in Frankreich sprunghaft an

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In Frankreich sind binnen 24 Stunden fast 300 Menschen am Coronavirus gestorben. Das ist fast viermal so viel wie am Vortag. Doch dafür gibt es Gründe. Alle Infos im Newsblog.
In Frankreich sind binnen 24 Stunden fast 300 Menschen am Coronavirus gestorben. Das ist fast viermal so viel wie am Vortag. Doch dafür gibt es Gründe. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit sind bereits über 4,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 283.000 Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind es über 7.500 Todesopfer. Viele Länder weltweit haben dennoch damit begonnen, die Einschränkungen zur Bekämpfung von Covid-19 schrittweise wieder zu lockern.
In Frankreich ist die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Patienten sprunghaft angestiegen. Binnen 24 Stunden seien 263 neue Todesfälle registriert worden, am Sonntag seien es noch 70 gewesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Allerdings wird nach einem Wochenende häufig ein stärkerer Anstieg verzeichnet, weil Fälle oft verspätet gemeldet werden. Insgesamt sind laut Ministerium 26.643 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt den Einsatz des noch nicht als Medikament zugelassenen Mittels Remdesivir des US-Unternehmens Gilead außerhalb klinischer Studien (compassionate use). Es könne bei Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilt die EMA mit. Das Medikament war ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt worden. Erste Studien brachten ermutigende Ergebnisse, dass Remdesivir erfolgreich bei der Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 eingesetzt werden könnte. Bislang gibt es weder ein Heilmittel noch einen Impfstoff.
US-Präsident Donald Trump hat erneut Proteste gegen Eindämmungsmaßnahmen wegen des Coronavirus angefeuert – dieses Mal traf es den demokratischen Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania. “Die großartigen Menschen von Pennsylvania wollen ihre Freiheit jetzt, und sie sind sich dessen völlig bewusst, was das bedeutet”, schrieb der Republikaner Trump am Montag auf Twitter. Er warf den Demokraten vor, die Öffnung der Wirtschaft zu verzögern. “Die Demokraten bewegen sich überall in den USA langsam, aus politischen Gründen.” Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft voran, obwohl die USA weiterhin hohe Fallzahlen haben.
Im Bundesstaat New York werden die strengen Corona-Einschränkungen in dieser Woche erstmals gelockert. Ausgenommen ist allerdings die Metropole New York City, die bis mindestens Juni im Ausnahmezustand bleibt, wie Bürgermeister Bill de Blasio am Montag vor Journalisten sagte. Der Ostküstenstaat ist das Zentrum der Corona-Pandemie in den USA. Mehr als 22.000 Menschen starben dort inzwischen an Covid-19.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat eine weitere auf wenige Tage beschränkte Ausgangssperre zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angekündigt. Von Samstag bis zum 19. Mai müssten die Menschen in Istanbul und anderen großen Städten des Landes zu Hause bleiben, sagte Erdogan am Montag in einer Rede an die Nation nach der wöchentlichen Kabinettssitzung.
Die Ansteckungsrate in Deutschland liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter über dem kritischen Wert von “1”. Das RKI teilte in seinem aktuellen Lagebericht mit, die Reproduktionsrate (R) werde aktuell auf 1,07 geschätzt. Jeder Infizierte steckt damit statistisch mehr als eine weitere Person an, die Fallzahlen würden damit wieder steigen. RKI-Chef Lothar Wieler hat wiederholt erklärt, eine Rate unter 1,0 sei sehr wichtig
Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, lobt die Vorsichtsmaßnahmen in Deutschland, Südkorea und China bei den Lockerungen. Die schrittweise Aufhebung der Schutzmaßnahmen sei komplex und schwierig, sagt er in Genf. Die drei Länder hätten aber Vorkehrungen gegen ein Wiedererstarken der Pandemie getroffen.
Nach der Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben hat Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) von den Betreibern ein schlüssiges Hygienekonzept gefordert. Es gehe dabei nicht nur um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Arbeiter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Ende des wegen der Corona-Krise seit mehr als einem Monat geltenden bezahlten Urlaubs verkündet. “Ab morgen, dem 12. Mai, endet der bezahlte Urlaub, der im ganzen Land und in allen Wirtschaftsbereichen gilt”, sagte der Staatschef in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sei allerdings noch nicht zu Ende, warnte Putin.
Die Gefahr bleibe weiterhin bestehen, betonte er in seiner Rede an die Nation, die als Signal für eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen gilt. Putin hatte den April zum bezahlten Urlaubsmonat in Russland erklärt. Damit sollte die Ausbreitung der Corona-Pandemie verlangsamt werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach einem Video-Gespräch mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Harz, dem Landrat Martin Skiebe und dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, in einem knappen Statement geäußert. Darin appellierte Merkel wiederholt an die deutsche Bevölkerung: “Wir kommen in eine neue Phase der Pandemie.” Es sei nun notwendig, “dass wir bei all den Lockerungen auch wirklich Sicherheit haben, dass die Menschen sich an die Grundgebote halten”, sagte Merkel.

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