Bundesaußenminister Heiko Maas will, dass Geimpfte ins Kino und in Restaurants gehen dürfen. Die Regierung lehnte Lockerungen für diese Gruppe bislang ab. Alle Infos im Newsblog.
Bundesaußenminister Heiko Maas will, dass Geimpfte ins Kino und in Restaurants gehen dürfen. Die Regierung lehnte Lockerungen für diese Gruppe bislang ab. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 93 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als zwei Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut mehr als zwei Millionen Menschen positiv getestet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei fast 46.000 (Stand: 16. Januar). Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für eine Lockerung der Corona-Einschränkungen für Menschen mit einer Impfung gegen das Virus ausgesprochen. “Geimpfte sollten wieder ihre Grundrechte ausüben dürfen”, sagte er der “Bild am Sonntag”. Als Beispiele nannte er den Zugang zu Restaurants oder Kinos. “Wenn erst mal nur Geimpfte im Restaurant oder Kino sind, können die sich nicht mehr gegenseitig gefährden”, sagte Maas der “BamS”. Mit seinen Forderungen stellt sich der Minister gegen das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und seine eigene Partei, die Lockerungen für Geimpfte bislang abgelehnt haben. Maas argumentierte, die bislang geführte Debatte sei “irreführend”. Es gehe “nicht um Privilegien, sondern um die Ausübung von Grundrechten von Geimpften”. Im Sinne des Infektionsschutzes habe der diese Grundrechte der Bürger stark eingeschränkt. “Ein Geimpfter nimmt niemandem mehr ein Beatmungsgerät weg. Damit fällt mindestens ein zentraler Grund für die Einschränkung der Grundrechte weg”, sagte der SPD-Politiker gegenüber der Zeitung. Die Gesundheitsbehörde in Los Angeles hat bekannt gegeben, dass die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Personen im Landkreis Los Angeles auf über eine Million gestiegen ist. Gleichzeitig wurde der erste Fall der neuen COVID-19-Variante B.1.1.7 bei einer Person bestätigt, die kürzlich zu Besuch aus Oregon in die US-Stadt gekommen war. Der Mann ist nun in Quarantäne. Zuletzt gab es 253 neue Todesfälle und 14.669 neue Fälle pro Tag in Los Angeles. Bis heute hat die Gesundheitsbehörde 1.003.923 positive Fälle und insgesamt 13.741 Todesfälle registriert. In China ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen den zweiten Tag in Folge gesunken. Binnen 24 Stunden wurden 109 neue Covid-19-Fälle bekannt, wie die Gesundheitsbehörde am Sonntag in Peking mitteilte. Tags zuvor waren es 130, nachdem am Freitag noch mit 138 der höchste Wert seit dem 1. März 2020 gemeldet wurde. Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle liegt den offiziellen Angaben zufolge nunmehr bei 88.227. Die Zahl der Todesfälle blieb mit 4635 unverändert. Die Behörden haben im Januar mehr als 28 Millionen Menschen unter häusliche Quarantäne gestellt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Die Regierung fürchtet, dass im Zuge des traditionellen Neujahrsfestes die Corona-Epidemie wiederauflebt. Wenn die Kontrollen und die Vorsorgemaßnahmen ordnungsgemäß umgesetzt würden, sei ein massives Wiederaufleben aber unwahrscheinlich, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC zuletzt. Der Städte- und Gemeindebund warnt vor überzogenen Corona-Maßnahmen. Zwar sei eine Verlängerung des Lockdowns angesichts der Infektionslage notwendig, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der geforderte “Mega-Lockdown” sei allerdings “keine Lösung und könnte die unverzichtbare Akzeptanz der Menschen für die zahlreichen Maßnahmen gefährden”. “Da der Lockdown nun schon Wochen anhält, sollte man sich nicht für eine generelle Schließung von Schulen und Kitas entscheiden, sondern zumindest eine Notbetreuung sicherstellen”, forderte Landsberg. Österreich soll seinen harten Lockdown um zwei weitere Wochen bis zum 7. Februar verlängern, wie die Nachrichtenagentur APA Samstagabend aus Verhandlerkreisen erfuhr. Handel und Gastronomie blieben demnach weiter geschlossen, Schulen bieten weiter Distanzunterricht an. Aufgrund der mittlerweile auch in Österreich festgestellten und wohl ansteckenderen Virus-Mutation aus Großbritannien haben Experten eindringlich vor zu frühen Öffnungsschritten gewarnt. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte für Sonntagvormittag eine Pressekonferenz an. Ab 8. Februar sollen nach Informationen der APA der Handel sowie körpernahe Dienstleister und Museen öffnen dürfen. Besucher und Kunden müssen dort künftig die besonders schützenden FFP2-Masken tragen und mit zwei Metern mehr Abstand halten. Mitte Februar sei geplant, die Lage für die Gastronomie, Hotellerie und für Veranstalter neu zu beurteilen. Bei den Corona-Impfungen in Deutschland kann das Präparat der Hersteller Biontech und Pfizer künftig einfacher eingesetzt werden. Wie aus aktualisierten Handlungsempfehlungen von Biontech hervorgeht, kann der Impfstoff auch schon als fertige Dosis in der Spritze bis zu sechs Stunden bei 2 bis 8 Grad transportiert werden. Das hätten neue Daten zur Stabilität des Impfstoffes ergeben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Samstag, dies sei eine gute Nachricht besonders für Pflegebedürftige, die zu Hause auf eine Impfung warten. Die Länder könnten die Impfkampagne nun flexibler organisieren. Bisher wurde empfohlen, bereits verdünnten Impfstoff nicht zwischen Einrichtungen zu transportieren – also zwischen den Impfzentren der Länder, wo das Präparat bei minus 70 Grad lagert, und Impf-Einsätzen in Pflegeheimen oder Einrichtungen des betreuten Wohnens. Die Zahl der Corona-Schutzimpfungen in Deutschland hat die Schwelle von einer Million überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Samstagmittag eine Gesamtzahl von 1.048.160 Impfungen,79.759 mehr als am Vortag. Die Impfquote stieg damit auf 1,26 Prozent. Bislang wurde fast ausschließlich die erste von zwei Impfdosen gespritzt. Am Freitag hatten erstmals einige Menschen in einem Pflegeheim in Halberstadt in Sachsen-Anhalt auch die zweite Dosis erhalten. Da die Impfkampagne vor rund drei Wochen begonnen hatte, dürfte die Zahl der Komplettimpfungen in den kommenden Tagen deutlich zunehmen. Nach der zweiten Injektion dauert es in der Regel noch eine Woche, bis von einem vollen Impfschutz ausgegangen wird. Spitzenreiter bei den Impfungen bleibt Mecklenburg-Vorpommern mit einer Impfquote von 2,34 Prozent vor Schleswig-Holstein mit 1,92 Prozent. Schlusslicht ist Baden-Württemberg mit einer Quote von 0,90 Prozent hinter Thüringen mit 1,03 Prozent. Indien hat eine der wohl größten Impfkampagnen gegen das Coronavirus weltweit gestartet. Allein am ersten Tag sollen rund 300.600 Menschen geimpft werden, landesweit gibt es mehr als 3.000 Impfzentren. Zunächst sollen die etwa 30 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen und Mitarbeiter in anderen Bereichen wie etwa für Hygiene und Sicherheit geimpft werden. Dann sollen etwa 270 Millionen Menschen folgen, die älter als 50 Jahre sind oder aufgrund von Vorerkrankungen als Risikopatienten gelten. In Indien zugelassen und zur Verfügung stehen derzeit zwei Impfstoffe: Das Mittel des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford sowie das Vakzin der heimischen Firma Bharat Biotech. Beide Impfstoffe werden in Indien hergestellt. Das Land weist nach den USA weltweit die meisten Corona-Infektionen auf. Etwa 10,5 Millionen Menschen haben sich nachweislich angesteckt, mehr als 151.000 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben. Der von Politikern verfolgte Zielwert bei Corona-Neuinfektionen für ein Lockdown-Ende wird nach Berechnungen des Saarbrücker Pharmazie-Professors Thorsten Lehr Ende Januar wohl nicht erreicht. “Die Chance ist extremst gering bis nicht vorhanden”, sagte Lehr der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Er ging davon aus, dass die angestrebte Rate von 50 bei Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen frühestens Mitte Februar möglich sei. “Und das wäre eine optimistische Vorhersage.” Der Professor für Klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes hat mit seinem Forscherteam einen “Covid-Simulator” entwickelt, der das Infektionsgeschehen in Deutschland berechnet und Prognosen liefert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bundesweit laut Robert Koch-Institut bei 146. “Momentan ist eigentlich kein Absinken in Sicht”, sagte Lehr. “Es stagniert vielmehr.” Wegen Nachmeldungen aufgrund der Feiertage gebe es immer noch gewisse Unklarheiten bei den Zahlen. Festzustellen sei aber, dass die derzeitigen Maßnahmen “nicht so greifen”. Großbritannien verschärft ab Montagfrüh seine Einreiseregeln. Alle Reisenden benötigten ein negatives Testergebnis und müssten sich unmittelbar nach ihrer Ankunft in Quarantäne begeben, kündigte Premierminister Boris Johnson an. Diese dauere zehn Tage, könne mit einem weiteren negativen Test aber auf fünf Tage verkürzt werden. Bislang gab es für einige Länder Ausnahmen ohne Quarantäne. Dies wird ab Montag 5 Uhr (MEZ) aufgehoben. Damit solle die Einschleppung von Corona-Varianten vermieden werden, sagte Johnson. In Großbritannien breitet sich eine hochansteckende Mutation von SARS-CoV-2 weiter schnell aus. Am Freitag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 55.761 nach 48.682 am Vortag. Den vierten Tag in Folge wurden mehr als 1.000 neue Todesfälle verzeichnet. Deren Zahl lag mit 1.280 in etwa so hoch wie am Vortag. Die zuerst in Großbritannien entdeckte und wohl deutlich ansteckendere Corona-Mutation könnte in den Vereinigten Staaten schon bald weiter verbreitet sein als die ursprüngliche Variante. “Der vorausgesagte Entwicklungsverlauf dieser Variante in den USA weist Anfang 2021 ein schnelles Wachstum auf und wird im März zur vorherrschenden Variante”, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Freitag mit. Dies könne die medizinische Infrastruktur in den Vereinigten Staaten weiter anspannen und strengere öffentliche Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 verlangen. In den USA wurden bislang laut der CDC 76 Fälle der Corona-Variante in zehn Bundesstaaten gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind weltweit bereits mehr als zwei Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Weltweit gab es demnach bislang mehr als 93 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus. Experten gehen von einer noch höheren Dunkelziffer aus. Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Der WHO zufolge gab es bis Freitag 1,98 Millionen bestätigte Todesfälle. Sachsen will in der kommenden Woche eine Einrichtung für Quarantäne-Verweigerer in Betrieb nehmen. Das teilte das Innenministerium am Freitag mit. Bislang seien allerdings noch keine Verweigerer bekannt, die per Gerichtsbeschluss abgesondert werden sollten, hieß es weiter. Von einer Unterbringung Betroffener in einem Krankenhaus hatte der Freistaat Abstand genommen, weil alle Kapazitäten dort in der Corona-Pandemie dringend gebraucht würden. Die “Bild”-Zeitung berichtete am Freitag von Plänen, einen “Knast für Quarantäne-Verweigerer” auf dem Gelände der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge einzurichten. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hatte schon im Frühjahr 2020 klargestellt, dass eine solche Zwangsmaßnahme nur ein letztes Mittel sei und einen richterlichen Beschluss erfordere. Das Innenministerium teilte nun mit: “In der Praxis wird seitens des zuständigen Gesundheitsamtes zunächst die Quarantäne festgestellt. Daran schließt sich die eindringliche Ermahnung und bei weiterem Widersetzen die Einleitung eines Bußgeldverfahrens an.” Erst dann folge ein Gerichtsverfahren. Nach Angaben des Innenministeriums sieht Paragraf 30 des Infektionsschutzgesetzes eine zwangsweise Unterbringung von Verweigerern in einem abgeschlossenen Krankenhaus oder einer anderen geeigneten Unterkunft vor. Die zwangsweise Unterbringung erfolgt nach dem Gesetz über das Verfahren in Familiensachen (Paragraph 415). Antragsteller bei Gericht ist dabei das zuständige Gesundheitsamt. Das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich vorerst gegen eine Corona-Impfbescheinigung als Bedingung für internationale Reisen ausgesprochen. Es gebe noch zu viele offene Fragen zur Wirksamkeit der Impfstoffe, die zudem weiter nicht in ausreichender Menge verfügbar seien, erklärte das Gremium am Freitag. Zudem rief das Notfallkomitee dazu auf, angesichts der zuletzt entdeckten Mutationen die Sequenzierung der genetischen Codes des Coronavirus weltweit auszuweiten Die Shisha-Pfeifen glühten,18 Menschen feierten trotz der Corona-Pandemie im Keller: Die Polizei ist in der Nacht zum Freitag gegen den illegalen Betrieb einer Bar in Hamburg vorgegangen. Trotz mehrfacher Aufforderung war der Keller, aus dem Rauch drang, nicht geöffnet worden – deshalb taten es die Beamten gewaltsam. Sie trafen in den Räumen und im Treppenhaus auf den Besitzer einer im Haus befindlichen Sisha-Bar, seine beiden 15 und 16 Jahre alten Söhne sowie 15 Gäste, wie die Polizei mitteilte. Da der Keller nicht über entsprechende Lüftungsanlagen verfügte, stellte die Feuerwehr aufgrund der Wasserpfeifen zudem einen erhöhten Kohlenmonoxid-Wert fest. “Der Wert war knapp an der Grenze zur Gesundheitsgefährdung”, sagte eine Polizeisprecherin. Zivilfahndern waren vor dem Mehrfamilienhaus mehrere Personen aufgefallen, die klingelten und in den Keller gingen, ohne Licht anzumachen. Ein Zeuge berichtete, dass der Betreiber der Sisha-Bar diese Räume unten nutze. Der Betrieb wurde geschlossen, Ordnungswidrigkeits-Verfahren gegen die 18 Anwesenden eingeleitet. Zur Eindämmung des Coronavirus müssen in Hamburg – wie auch bundesweit – Restaurants, Bars und Kneipen aktuell geschlossen sein. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer will die Grenzen für Berufspendler aus Tschechien einem Bericht zufolge offenhalten. Es sei allgemein bekannt, dass ohne die Ärzte sowie die Krankenpflegerinnen und -pfleger aus dem Nachbarland die Gesundheitsversorgung nicht aufrechterhalten werden könne, sagte der CDU-Politiker am Freitag der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Man könne die Grenzen nicht radikal schließen. Das sei auch die Erfahrung aus dem vorigen Frühjahr. Damals hatte die Regierung in Prag monatelang ihrerseits die Grenze zugemacht. Die in Großbritannien verbreitete und auch in Dänemark nachgewiesene Mutation des Coronavirus hat nach Angaben des Kieler Sozialministeriums mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Schleswig-Holstein erreicht. Mehrere Proben aus dem nördlichsten Bundesland befänden sich aktuell zur Abklärung im nationalen Konsiliarlabor für Coronaviren an der Charité in Berlin, teilte das schleswig-holsteinische Sozialministerium am Freitag mit. Bei den bekannten mutierten Virusvarianten werde eine erhöhte Ansteckungsgefahr vermutet. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist nach Angaben des Ministeriums darauf hin, dass es bisher “bei begrenzter Datenlage jedoch keine Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe oder eine verringerte Wirksamkeit der Impfstoffe im Zusammenhang mit dieser neuen Variante” gebe. Die hessischen Behörden haben die angestrebte Produktion von zusätzlichem Biontech-Impfstoff in Marburg genehmigt. Wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte, gab das zuständige Regierungspräsidium in Gießen am Freitag grünes Licht. Das Mainzer Unternehmen Biontech hatte Anfang Dezember die Anträge für Umbau und Betrieb eines zuvor gekauften Werks in Marburg gestellt. Ende des vergangenen Jahres sind in Deutschland deutlich mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Sterbefallzahlen in der Woche vor Weihnachten um 24 Prozent über dem Mittel. In Sachsen haben sich die Zahlen sogar verdoppelt. Die vorläufigen Zahlen der Sonderauswertung lagen am Freitag bis zur 51. Kalenderwoche vor, das war vom 14. bis 20. Dezember 2020. In dieser Woche starben mindestens 23.550 Menschen – 4.568 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Bereits in der Woche davor hatten die Sterbefallzahlen 25 Prozent über dem Schnitt gelegen. “Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren, steigt seit Anfang Oktober von Woche zu Woche an” berichteten die Statistiker am Freitag. In der 51. Kalenderwoche gab es insgesamt 4.484 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Covid-19-Todesfälle. “Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen weiterhin in Sachsen”, stellten die Wiesbadener Statistiker fest. “Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort seit Oktober von Woche zu Woche deutlich zu.” In der 41. Kalenderwoche Anfang Oktober hatte die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt gelegen. In der 51. Kalenderwoche hat sich die Zahl – bezogen auf den Durchschnittswert der vier Vorjahre für diese Woche – mehr als verdoppelt: um 109 Prozent beziehungsweise 1.226 Todesfälle. Auch in Brandenburg (plus 41 Prozent), Hessen (plus 32 Prozent) und Thüringen (plus 36 Prozent) lag die Zahl der Sterbefälle weit über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Die Impfbereitschaft in Deutschland steigt einer Umfrage zufolge: Mittlerweile wollen sich laut ZDF-Politbarometer zwei Drittel der Bevölkerung (67 Prozent) gegen das Coronavirus impfen lassen. Ende November sei es nur die Hälfte gewesen (51 Prozent). Zehn Prozent hätten angegeben, sie wollten sich nicht impfen lassen, Ende November waren es noch 20 Prozent. Die Kritik am Ablauf der Impfungen sei hingegen gestiegen: 58 Prozent seien mit dem bisherigen Verlauf eher unzufrieden. Die Zahl der Corona-Infektionen in Europa hat am Freitagmorgen die Schwelle von 30 Millionen überschritten. Dies geht aus einer auf Behördenangaben der einzelnen Länder beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP hervor. Damit ist Europa weltweit die Region mit den meisten Corona-Infektionen. Europa war weltweit auch die erste Region, in der mehr als eine halbe Million Menschen an Covid-19 starben. Diese Schwelle wurde am 17. Dezember überschritten. Bei der Zahl der Infektionen folgen nach Europa die USA und Kanada mit insgesamt knapp 24 Millionen Fällen sowie Lateinamerika und die Karibik mit knapp 17 Millionen vermeldeten Ansteckungen. Bei anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen kann dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zufolge die Schließung von Betrieben drohen. “Der Lockdown ist nicht so erfolgreich, wie er sein muss”, sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Unternehmen müssten stärker in den Lockdown einbezogen werden. “Wir sollten das Homeoffice verpflichtend machen – dort, wo es geht.” Die Firmen selbst seien gut beraten, ihren Beitrag zu leisten, um den Lockdown erfolgreich zu Ende zu bringen. “Andernfalls können wir irgendwann gezwungen sein, auch Betriebe zu schließen”, sagte Lauterbach. “Möglicherweise müssten wir sogar an die Industrieproduktion heran.” Das könne niemand wollen. Die bisherige Wirkung des Lockdowns nannte Lauterbach enttäuschend. “Wir sind in einer sehr prekären Situation.” Würden sich ansteckendere Corona-Varianten stärker in Deutschland verbreiten, “hätten wir ein Riesenproblem”. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer erwartet eine neue Bund-Länder-Runde über Corona-Maßnahmen bereits kommende Woche und nicht erst am 25. Januar. Man werde sich “kommende Woche” hinsetzen und über “Nachschärfungen” reden, sagt der CDU-Politiker im ZDF. “Wir sind in Deutschland nicht an dem Punkt, wo wir hinwollten und wir haben eine Bedrohung, die auf uns zukommt”, fügt er mit Blick auf die Virus-Mutationen hinzu. Im Rennen um den Zugang zu Corona-Impfstoffen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert, dass bislang 95 Prozent aller Impfungen nur in zehn Ländern verabreicht wurden. Alle Länder, die in der Lage dazu seien, sollten sich für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe einsetzen, sagte der WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag. Er forderte mehr Solidarität von Europa, ohne die Spitzenreiter bei den Impfungen zu nennen. Einer Analyse der Website “Our World in Data” zufolge handelt es sich dabei unter anderem um Deutschland, Israel, Italien, Spanien, Großbritannien, die USA, China und Russland.
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Deutschland — in German Corona-News: Heiko Maas will Kinos und Restaurants für Geimpfte öffnen