Laut dem Impfstoffhersteller Astrazeneca gibt es keine Verpflichtung zur Lieferung bestimmter Mengen an die EU. Brüssel weist dies zurück.
Der Streit zwischen der EU und dem britisch-schwedischen Impfstoffhersteller Astrazeneca konzentriert sich immer mehr auf die Auslegung des Vertrages, den beide Seiten im vergangenen Jahr geschlossen haben. Während Firmenchef Pascal Soriot keine Verpflichtung seines Unternehmens zur Lieferung bestimmter Mengen des Vakzins sieht, hat die EU-Kommission die gegenteilige Auffassung. Um das Problem zu lösen, das mit dem Lieferausfall für die EU entstanden ist, tagte am Mittwochabend erneut der EU-Lenkungsausschuss mit dem Unternehmen. Die Schaltkonferenz brachte allerdings keinen Durchbruch. „Wir bedauern die immer noch mangelnde Klarheit über den Fahrplan der Auslieferungen“, twitterte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Sie forderte erneut einen Plan für die rasche Auslieferung der Impfstoff-Dosen, die EU für das erste Jahresviertel reserviert habe. Der Streit löst zunehmend auch in Deutschland Unruhe aus. Obwohl sich auf den Impfstoff des Unternehmens große Hoffnungen insbesondere bei der geplanten Verabreichung durch Hausärzte richten, hat das Unternehmen eine drastische Kürzung der Liefermenge angekündigt.