Das Gerücht, dass Apple-Nutzer mehr zahlen für das gleiche Produkt, hält sich hartnäckig. Das Bundesjustizministerium hat nun untersucht, ob das stimmt.
Mehr Menschen denn je kaufen in der Pandemie online ein – weil es bequem ist, man Preise einfach vergleichen kann und es angesichts der flächendeckenden Schließungen im Einzelhandel vielfach nicht anders möglich ist. Umso wichtiger bleibt für Verbraucher, dass der Preis stimmt. Doch welchen Einfluss auf die angezeigten Preise hat der Ort, an dem wir uns gerade befinden, wenn wir auf „Jetzt kaufen“ klicken, oder das Gerät beziehungsweise Nutzerkonto, mit dem wir uns auf der Seite eingeloggt haben? Das Gerücht, dass iPhone-Nutzer mehr zahlen für das gleiche Produkt als Android-User, wenn sie ein Smartphone oder Tablet benutzen, hält sich hartnäckig. Denn an der technischen Möglichkeit, Nutzer in Schubladen zu sortieren, gibt es keinen Zweifel. Wer sich das teure Apple-Gerät leisten kann, ist sicher auch ansonsten kaufkräftig, so die Logik hinter der Annahme, dass Firmen solche Informationen über uns nutzen könnten, um uns das jeweilige Produkt zu einem höheren Preis anzubieten. Empirische Belege für diese Behauptung gibt es kaum. Doch große Tech-Unternehmen wie Amazon stecken längst in einer Vertrauenskrise. Der Generalverdacht, dass Onlineplattformen und -händler die Daten, die sie über Kunden sammeln, zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen könnten, rührt also nicht von ungefähr. Schließlich werden personenbezogene Daten auch für andere Zwecke genutzt, zum Beispiel um uns passende Werbung auszuspielen – perfekt abgestimmt auf unsere Bedürfnisse und Vorlieben. Oder nützliche Sucherergebnisse. Studie findet bislang kaum personalisierte Preise Dass Onlinehändler ihre Preise bisher aber kaum personalisieren, legt nun eine breit angelegte Studie im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) nahe, deren Ergebnisse dem Tagesspiegel vorliegen.