Nach mehr als 60 Jahren ist die Ära Castro auf der Karibik-Insel Kuba vorbei: Die Kommunistische Partei hat am Montagvormittag (Ortszeit) erwartungsgemäß Staatspräsident Miguel Díaz-Canel zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt dem 89-jährigen Raúl Castro nach, der vor drei Jahren bereits das Präsidentenamt aufgegeben hatte. Mehr als sechs Jahrzehnte standen Raúl Castro und sein 2016 verstorbener älterer Bruder Fidel an der Spitze Kubas.
Fidel Castro, der in Kuba immer noch als “máximo líder” verehrt wird, hatte von 1959 bis 2006 die Regierungsgeschäfte in dem Karibikstaat geführt. Als der Revolutionsführer erkrankte, übernahm Raúl Castro 2006 die Regierungsgeschäfte und wurde 2008 formell zum Staatschef gewählt. “Diaz-Canel ist nicht das Ergebnis einer Improvisation, sondern die gut durchdachte Entscheidung für einen jungen Revolutionär, der alles hat, um auf höhere Posten befördert zu werden”, sagte am Montag sein Vorgänger Raul Castro.