Nach der Enthüllung von mutmaßlichen Spionage-Aktivitäten zur Unterstützung der USA wächst der Druck auf Dänemark. Zwar äußerte die dänische Verteidigungsministerin Trine Bramsen am Sonntag knapp, dass das systematische Abhören von engen Verbündeten inakzeptabel sei, doch die betroffenen Regierungen unter anderem in Berlin und Paris forderten am Montag weitere Erklärungen. Frankreichs Europaminister Clément Beaune nannte die Vorwürfe extrem gravierend.
Sollten sie zutreffen, werde es “Konsequenzen für die Zusammenarbeit haben”, betonte Beaune. “Wir müssen sehen, ob die Dänen als unsere EU-Partner Fehler in der Zusammenarbeit mit den US-Diensten gemacht haben.” Zwischen Verbündeten müsse es “Vertrauen” geben. Auch die deutsche Regierung sowie Dänemarks Nachbarländer Schweden und Norwegen forderten eine Klärung der Vorwürfe. Hintergrund sind Medienberichte, wonach Dänemark den USA bei der Bespitzelung unter anderem von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geholfen haben soll. Der Dänische Rundfunk (DR) und deutsche Medien wie NDR, WDR und “Süddeutsche Zeitung” berichteten, der dänische Auslands- und Militärgeheimdienst Forsvarets Efterretningstjeneste (FE) habe dem US-Geheimdienst NSA die Nutzung einer geheimen Abhörstation in der Nähe von Kopenhagen ermöglicht.