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Junge Union rechnet mit CDU und CSU ab

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Der Deutschlandtag der Jungen Union gilt als erster öffentlicher Stimmungstest von CDU und CSU. Zum Auftakt des dreitägigen Treffens nimmt der Parteinachwuchs den zurückliegenden Wahlkampf der Mutterparteien auseinander. Blass kommt der Auftritt eines möglichen Kandidaten für den CDU-Vorsitz daher.
Der Deutschlandtag der Jungen Union gilt als erster öffentlicher Stimmungstest von CDU und CSU. Zum Auftakt des dreitägigen Treffens nimmt der Parteinachwuchs den zurückliegenden Wahlkampf der Mutterparteien auseinander. Blass kommt der Auftritt eines möglichen Kandidaten für den CDU-Vorsitz daher. Als “Familientreffen” bezeichnet die Junge Union (JU) ihren Deutschlandtag. Und wie das so ist in vertrauten Runden, bestimmen oft diejenigen das erste Gespräch, die gar nicht gekommen sind. Weil sie etwas anderes vorhatten, etwa den Besuch einer CSU-Veranstaltung in Oberfranken. So war das auch am Freitag in Münster, bei der ersten großen Parteiveranstaltung von CDU und CSU nach der Bundestagswahl. Auf der Pressekonferenz zum Start des dreitägigen Treffens fragen gleich mehrere Journalisten nach dem Verwandten aus München, der kurzfristig abgesagt hatte: Markus Söder, Vorsitzender der Mutterpartei CSU. Er hätte den Besuch “für notwendig befunden”, antwortet JU-Chef Tilman Kuban. Ja, er habe mit Söder telefoniert, aber der Inhalt des Gesprächs sei vertraulich. Was bemerkenswert ist, war doch gerade Verschwiegenheit zuletzt nicht die Stärke der Union. Dann noch ein paar Worte über Armin Laschet: Dessen Zusage für Samstag sei ihm “hoch anzurechnen”, der CDU-Chef zeige Charakter. Gerade vor dem Hintergrund, so Kuban, dass die JU lieber Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten gesehen hätte. Doch das ist es dann auch mit dem Lob für die Bundespolitik. Was folgt an diesem Abend in der Halle Münsterland, ob vor der Presse oder im Saal vor 318 Delegierten, ist eine Abrechnung mit dem Wahlkampf der Schwesterparteien. Mit der Kür des Spitzenkandidaten und der eigenen Programmatik. Der Stachel der historischen Schlappe bei der Bundestagswahl, er sitzt tief bei der Parteijugend. Am deutlichsten wird der Frust des Nachwuchses in einer Wahlanalyse des JU-Bundesvorstands. Man habe “aus eigener Schwäche” verloren, steht auf einer der sieben Seiten. Dass die Unionsparteien in den letzten Wochen vor der Wahl “auf eine Linksrutsch-Kampagne gesetzt” hätten, sei zwar richtig gewesen. Doch sei dies eben auch das “Eingeständnis, dass man es nicht im Ansatz geschafft hat, mit seinen eigenen Köpfen und Botschaften und vor allem einem eigenen Narrativ zu den Wählern durchzudringen”.

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