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"Anerkannte Separatistengebiete": Was bedeutet die neueste Eskalationsstufe Putins?

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Die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze gerät zusehends außer Kontrolle. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Montag erklärt, die …
Die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze gerät zusehends außer Kontrolle. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Montag erklärt, die beiden abtrünnigen Regionen Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als unabhängig anzuerkennen. Am Dienstag ratifizierte die Staatsduma erwartungsgemäß die Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken. Für die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten – darunter auch Deutschland – bedeutet dies eine völlig neue Eskalationsstufe in einer ohnehin schon äußerst angespannten Situation. Ein Überblick. Wie stellt sich die aktuelle Lage dar? Wir zeigen’s Ihnen in unserer Grafik: Die beiden ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk – zusammen bekannt unter dem Namen “Donbass” – hatten sich bereits 2014 von der Kiewer Regierung losgesagt und für unabhängig erklärt. Die internationale Staatengemeinschaft akzeptierte die selbstausgerufenen “Volksrepubliken” allerdings nicht. Obwohl die pro-russischen Separatisten seitdem teils verdeckt, teils ganz offen vom Kreml unterstützt wurden, hatte auch Russland die Unabhängigkeit des Donbass nicht offiziell anerkannt. Das Verhältnis der Ukraine zu seinen abtrünnigen Gebieten hatte in den folgenden Jahre immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen geführt: 15.000 Menschen sollen in den vergangenen acht Jahren bei Kämpfen ums Leben gekommen sein. In dieser Zeit hatte der Kreml als inoffizielle Schutzmacht laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters mehr als 800.000 russische Pässe an die Einwohner des Donbass ausgestellt. Trotz des immer lauter werdenden Säbelrasselns der vergangenen Wochen, hatte die Regierung Putin immer bestritten, in die Ukraine – zu der Donbass offiziell weiter gehört – einzumarschieren. Mit Russlands Anerkennung von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten ändert sich die Situation nun grundlegend: Es bedeutet das Aus für das Minsker Friedensabkommen. Die 2014/15 zwischen Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich getroffene Vereinbarung hatte ein hohes Maß an Autonomie für die beiden Regionen vorgesehen.

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