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Was bedeuten Kampfpause und Geisel-Freilassung für den Gaza-Krieg?

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Wer sind die Geiseln, die freigelassen werden sollen? Und können sich Palästinenser nun frei im Gazastreifen bewegen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Erstmals seit sieben Wochen gilt im Nahen Osten eine Feuerpause – die Waffen ruhen. Ein von Katar vermitteltes Abkommen markiert eine Zäsur im Gaza-Krieg. Geiseln kommen frei, ebenso palästinensische Häftlinge. Zudem soll es mehr Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen geben.
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Mit der von Katar vermittelten Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist der Gaza-Krieg am Freitag in eine neue Phase eingetreten. Nach sieben Wochen schweigen die Waffen erstmals wieder weitestgehend. Zudem begann die schrittweise Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auch palästinensische Häftlinge sollen aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Die Feuerpause soll zudem den Weg für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen bereiten. Wichtige Fragen und Antworten zum Abkommen:
In der zunächst für vier Tage vereinbarten Feuerpause sollen 50 Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas freikommen. Zunächst sollten Mütter, Kinder und Jugendliche sowie ältere Frauen freigelassen werden, hieß es. Sollte die Feuerpause verlängert werden – auf maximal zehn Tage – müsste die Hamas täglich weitere zehn Geiseln freilassen. Die Geiseln sind entweder Israelis oder Bewohner Israels – dem Vernehmen nach könnten aber auch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft darunter sein.
Am Freitag konnte eine Gruppe von 24 aus Israel verschleppten Menschen den Gazastreifen verlassen, wie ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf mitteilte. Israel bestätigte später die Ankunft der Geiseln auf seinem Staatsgebiet. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu veröffentlichte am Freitagabend eine Namensliste der 13 israelischen Freigelassenen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes waren darunter 4 Doppelstaatler, die auch einen deutschen Pass haben – eine 34-Jährige sowie ihre beiden Töchter im Alter von zwei und vier Jahren sowie eine 77-Jährige. Sie waren aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden. Freigelassen wurden auch zehn entführte Thailänder und ein philippinischer Staatsbürger.
Nach der Freilassung dürfte wohl zunächst nur wenig über die Geiseln und ihr Schicksal bekannt werden. Das Militär rief die Öffentlichkeit und die Medien zu Geduld und Sensibilität auf. Psychologen gehen davon aus, dass besonders die Kinder nach sieben Wochen Geiselhaft schwer traumatisiert sein könnten. Sie haben auch am 7. Oktober, als Terroristen der Hamas und anderer Gruppen im israelischen Grenzgebiet rund 1nc200 Menschen töteten, schlimmste Gewalt miterlebt. Wie viele der damals etwa 240 entführten Menschen noch am Leben sind und wo genau sie im Gazastreifen festgehalten werden, ist unklar.
Pro freigelassener Geisel sollen etwa drei Häftlinge freikommen. Israel veröffentlichte eine Liste von maximal 300 Personen, die freikommen könnten. 123 der dort aufgeführten 300 Palästinenser sind Jugendliche unter 18 Jahren.

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