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Trotz großem Widerstand: USA richten ersten Todeskandidat Smith mit neuer Methode hin

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Erstmals seit 40 Jahren soll in den USA eine neue Hinrichtungsmethode zum Einsatz kommen. Der Tod durch Stickstoff ist unerprobt und umstritten. Der Oberste Gerichtshof hat jetzt entschieden.
Stand: 26.01.2024, 07:03 Uhr
Von: Maximilian Kettenbach, Bettina Menzel
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Kenneth Eugene Smith ist tot. Erstmals seit 40 Jahren ist in den USA eine neue Hinrichtungsmethode bei ihm zum Einsatz gekommen. Die UN fürchtet dabei „Folter“.
Update vom 26. Januar: Der wegen Mordes verurteilte 58 Jahre alte Kenneth Eugene Smith ist am Donnerstagabend, 20.25 Uhr Ortszeit, in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Alabama hingerichtet worden. Das teilte Alabamas Generalstaatsanwalt Steve Marshall 29 Minuten nach Beginn der Hinrichtung mit. Alle Versuche der Smith-Anwälte, seine Exekution zu stoppen, waren zuvor gescheitert.
Mit Smith wurde erstmals ein Mensch weltweit mittels sogenannter Stickstoffhypoxie hingerichtet. Alabama ist einer von drei US-Bundesstaaten, die eine Hinrichtung mit Stickstoffgas erlauben. Bislang war diese Methode in den USA aber noch nie angewandt worden.
Die Vereinten Nationen hatten Alabamas Vorgehen im Vorfeld verurteilt und wegen des Einsatzes einer noch nie getesteten Hinrichtungsmethode von möglicher „Folter“ gesprochen. Bei der sogenannten Stickstoff-Hypoxie wird dem Häftling über eine Gesichtsmaske reiner Stickstoff zugeführt, wodurch er keinen Sauerstoff einatmen kann und stirbt.
Smith hatte im Dezember in einem Radio-Interview gesagt, er habe unglaubliche Angst vor der Hinrichtung. Er sei noch „traumatisiert“ vom 2022 gescheiterten Hinrichtungsversuch. „Alle sagen mir, dass ich leiden werde.“
Smith war zum Tode verurteilt worden, nachdem er 1988 im Auftrag eines Pastors, dessen Ehefrau ermordet hatte. Das Todesurteil sollte 2022 mit einer Giftspritze vollstreckt werden. Damals gelang es Gefängnismitarbeitern aber nicht, einen Zugang zur Verabreichung des Giftes zu legen.
Update vom 25. Januar: Anwälte wollten die Hinrichtung mit Stickstoff stoppen. Alle juristischen Mittel sind nun ausgeschöpft. Ihr 58-jährigen Mandat fand beim Obersten Gerichtshof der USA kein Gehör. Kenneth Eugene Smith, der wegen eines Auftragsmordes 1988 zum Tode verurteilt wurde, soll am 26. Januar deutscher Zeit unter Anwendung sogenannter Stickstoffhypoxie sterben. Bei dieser Art der Hinrichtung bekommt eine Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt – die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. 
Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen und von Amnesty International warnen vor einem möglicherweise grausamen Tod. Es gäbe keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Inhalation von reinem Stickstoff keine schwerwiegenden Leiden verursache.

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