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Gaza-Hafen für humanitäre Hilfe braucht Zeit

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Die Not ist groß, eine Waffenruhe nicht in Sicht. Im Ramadan droht nun auch in den besetzten Gebieten eine Eskalation der Gewalt. Die News im Überblick.
Washington/Gaza/Jerusalem – Die von den USA geplante Einrichtung eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen stößt international auf Zustimmung, braucht aber für ihre Umsetzung noch Zeit. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, sagte, man rechne damit, dass es etwa 60 Tage dauern werde, bis der temporäre Hafen voll einsatzfähig sei. Ryder betonte, in der Zwischenzeit bemühten sich die USA um eine signifikante Ausweitung von Lieferungen auf dem Landweg, da dies die effektivste Weise sei, um Hilfen in das Krisengebiet zu bringen. Auch die Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft gingen weiter.
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Nach mehr als fünf Monaten Krieg, den Israel gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen führt, hatte die US-Regierung am Donnerstag angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Die humanitäre Lage der Menschen in Gaza spitzt sich seit Wochen dramatisch zu. UN-Vertreter hatten zuletzt vor dem Hungertod Tausender Zivilisten im Gazastreifen gewarnt.
Unabhängig von der Vorbereitung einer provisorischen Hafenanlage an der Küste des Gazastreifens arbeitet die internationale Gemeinschaft an der Etablierung eines Seekorridors, über den Hilfsgüter von Zypern ausgehend Gaza-nahe Häfen in Ägypten oder Israel erreichen sollen. “Wir stehen jetzt kurz vor der Eröffnung des Korridors – hoffentlich diesen Samstag, diesen Sonntag”, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern bei einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis.
Deutschland beteiligt sich an dem Seekorridor. “Es muss mehr Hilfe nach Gaza gelangen”, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf der Plattform X (vormals Twitter). Deshalb befürworte Deutschland einen maritimen humanitären Korridor von Zypern nach Gaza. “Diese Unterstützung wird dringend gebraucht”, betonte er.
Indes zeigte sich die Problematik der Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft. Eine vom Himmel stürzende Ladung erschlug gestern fünf Menschen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte. Das bestätigte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage eines dpa-Mitarbeiters vor Ort.

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