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30 Jahre nach dem Völkermord: Ruanda schaut in die Zukunft

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30 Jahre nach dem Völkermord wirbt Ruanda mit sauberem Image um Investoren auch aus Deutschland.
30 Jahre nach dem Völkermord wirbt Ruanda mit sauberem Image um Investoren auch aus Deutschland. Doch mit Presse- und Meinungsfreiheit sieht es schlecht aus.
Wenn es einen afrikanischen “Phönix aus der Asche” gibt, dann dürfte das wohl Ruanda sein. 30 Jahre nach dem Völkermord in dem kleinen ostafrikanischen Land ist Ruanda mit seinen tausend Hügeln und der Hauptstadt Kigali beliebt bei Investoren auch aus Deutschland.
Saubere Straßen, geringe Kriminalität, kaum Korruption – das ist nicht selbstverständlich in afrikanischen Großstädten. Die Weltbank listet das Binnenland von der Größe Mecklenburg-Vorpommerns an zweiter Stelle der Länder in Afrika südlich der Sahara, in denen am besten Geschäfte gemacht werden können. Wenn es um Pressefreiheit oder Oppositionspolitiker geht, offenbart das Land aber seine dunkle Seite.
Das grausamste und blutigste Kapitel der Geschichte des kleinen Staates liegt mittlerweile drei Jahrzehnte zurück: Am 7. April wird im ganzen Land an den Genozid im Jahr 1994 erinnert. Konkreter Anlass war der bis heute ungeklärte Abschuss des Flugzeugs des ruandischen Präsidenten Juvenal Habyarimana am 6. April 1994. Bereits kurz darauf rief die Hutu-Regierung im Rundfunk dazu auf, sämtliche Tutsi zu töten.
Warnzeichen hatte es jedoch bereits viel früher gegeben. Hassparolen heizten seit Monaten die Stimmung gegen die Tutsi-Minderheit an. Schon im Januar 1994 hatte der kanadische Kommandant der UN-Friedensmission in Ruanda die New Yorker UN-Zentrale vor einem möglichen Genozid in Ruanda gewarnt. Ohne ein entsprechendes Mandat des Weltsicherheitsrates war es ihm jedoch nicht erlaubt, gegen Waffenlager von Hutu-Milizen vorzugehen.
Innerhalb von nur 100 Tagen ermordeten Hutu-Milizen mindestens 800.000 Angehörige der Tutsi sowie gemäßigte Hutu. Die Opfer wurden mit Macheten regelrecht zerstückelt oder bei lebendigem Leib verbrannt.

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