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Herero und Nama verklagen Deutschland wegen Völkermordes

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NewsHubNew York/Berlin/Windhuk (dpa) – Mehr als 100 Jahre nach Ende der deutschen Kolonialherrschaft im heutigen Namibia haben zwei Volksgruppen die Bundesregierung wegen Völkermordes verklagt.
Die Stämme der Herero und Nama fordern finanzielle Entschädigung für die Massaker in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, wie am Donnerstag aus der in New York eingereichten Klage hervorging.
Deutschen Truppen töteten Anfang des 20. Jahrhunderts im heutigen Namibia Historikern zufolge etwa 65 000 der 80 000 Herero und mindestens 10 000 der 20 000 Nama. In der Klageschrift ist von mehr als 100 000 Todesopfern die Rede.
Die Truppen von Kaiser Wilhelm II. unter Führung von Generalleutnant Lothar von Trotha gingen äußerst brutal gegen die beiden Stämme vor, die sich der deutschen Kolonialmacht widersetzten. Um Munition zu sparen, trieben deutsche Soldaten 1904/05 etwa Zehntausende Männer, Frauen und Kinder des Herero-Volks einfach in die Wüste. Sie schnitten die Fluchtwege ab und ließen die Menschen elend verdursten. Erklärtes Ziel des Militärs war es, die Stämme zu vernichten.
In der 22 Seiten lange Klageschrift werfen die Herero und Nama der deutschen Regierung auch vor, Vertreter beider Gruppen bei Verhandlungen zur Aufarbeitung der brutalen Kolonialgeschichte auszuschließen.

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