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Donald Trump: "Wir werden unsere Nation mit amerikanischen Händen wieder aufbauen"

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NewsHubEs überschlagen sich die Klagen über die Ungeheuerlichkeit, dass Trump zur
Macht kam, dass er wild twittert, um Gegner anzugreifen, dass er in seiner Antrittsrede seine
nationalistische und protektionistische Rhetorik noch verschärft hat, statt sie abzustreifen.
Man spricht über surreale Momente, über unwirkliche Szenen und damit letztlich über
Ästhetisches: Hätte noch vor wenigen Monaten ein Produzent das Drehbuch für eine Politserie
geprüft, in der ein Präsidentschaftskandidat
locker room talks
hält, dem ein britischer Agent eine Nuttenaffäre in Moskau anhängt, der
Mexikaner mit Schwerverbrechern gleichsetzt, gegen den nach seiner Vereidigung Hunderttausende
demonstrieren und derlei mehr – er hätte das Konzept als unrealistisch, überdreht, als
unplausibel abgelehnt, letztlich mit dem aristotelischen Argument, dass die Wirklichkeit sich
gerade deshalb so schlecht zur direkten Nachahmung eignet, weil sie so viele
Unwahrscheinlichkeiten anhäuft. Zur bemerkenswerten Unwahrscheinlichkeit dieser
Präsidentschaft zählt zweifellos, dass Trump aufgrund seines rustikalen Verhaltens sowohl im
linksliberalen als auch in weiten Teilen des konservativen Establishments als
verabscheuungswürdig gilt – eine
bad guy- Rolle, die bislang nur totalitären
Machthabern vorbehalten war. Die größte Irritation aber geht vermutlich von der Zumutung aus,
dass an der Spitze des amerikanischen Staates nun gar kein Politiker mehr steht.
“Ich bin kein Politiker”, behauptete Trump vor wenigen Tagen in der
Bild- Zeitung. Man muss diesen Satz ernst nehmen. Er bezieht sich nur vordergründig auf die simple Tatsache, dass Trump als Geschäftsmann nicht dem Washingtoner Politbetrieb entspringt, die Republikanische Partei vielmehr gekapert hat und nun vor sich hertreibt. Trump bricht mit der Politik grundlegender: nämlich durch Missachtung der gewohnten politischen Kommunikation, wie sie sich seit der Frühen Neuzeit entfaltet hat. Mit der Verweltlichung des politischen Handelns lösten einst Machtfragen und rhetorische Techniken zur Machtsteigerung die bis dahin übliche Berufung auf eine wie auch immer geartete göttliche Vorsehung ab. Staatenlenker tarieren heute ihr Reden und Schweigen im gesellschaftlichen Teilsystem Politik klug aus. Vornehmlich schweigen sie strategisch, als seien ihnen die Verhaltenslehren von Machiavelli und Baltasar Gracián bestens vertraut, um erst zum rechten Zeitpunkt eine überraschende Pointe zu setzen.

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