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Frauke Petry verzichtet auf Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl 2017 (Video)

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Überraschend macht AfD-Chefin Petry im Ringen um die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl einen Rückzieher. Sie hat ihre Chancen offenbar verspielt. Favoriten für das Spitzenteam im Bundestagswahlkampf gibt es aber schon.
Die Rufe sind so laut geworden, dass sie irgendwann unüberhörbar waren. “Frau Petry sollte sich in die zweite Reihe zurückziehen”, schrieb ein ehemaliger Mitarbeiter und enger Vertrauter vor wenigen Tagen in einer regelrechten Abrechnung mit der Parteichefin und ihrem Ehemann, NRW-Spitzenmann Marcus Pretzell. Wählte die AfD sie zur Spitzenkandidatin, “wäre sie verraten und verkauft”. Nun wird es auf ein Spitzenteam um Parteivize Alexander Gauland hinauslaufen.
Absehbar, aber dann doch überraschend kurzfristig vor dem Bundesparteitag am Wochenende in Köln stellte die Parteichefin gestern Nachmittag eine Videobotschaft auf ihre Facebook-Fanseite “Dr. Frauke Petry”. Knapp sieben Minuten spricht sie darin vor einer Deutschlandflagge von einer “dringend notwendigen” gemeinsamen Parteistrategie, ihrer Kompromissbereitschaft diesbezüglich und ihren Regierungsvorstellungen ab 2021 – bis sie zum eigentlichen Punkt kommt, oder wie sie es nennt: dem “Phantomthema der Spitzenkandidatur”.
Seit einem Jahr sei sie die Einzige aus dem Bundesvorstand, die sich zu diesem Thema überhaupt nicht äußere, sagt die 41-Jährige. Und: “Um allen Spekulationen ein Ende zu bereiten, nutze ich jetzt die Gelegenheit, um eindeutig zu erklären, dass ich weder für eine Spitzenkandidatur noch für eine Beteiligung in einem Spitzenteam zur Verfügung stehe.” Petry, die promovierte Chemikerin, die ehrgeizige Vier-, bald Fünffachmutter, die schlagfertige Neupolitikerin, das Aushängeschild der jungen Partei, verzichtet freiwillig auf die Spitzenposition im Bundestagswahlkampf? Wohl kaum.
Machtstreitigkeiten schwelen seit Monaten in Bundes- und Landesvorständen; immer öfter blitzen sie in den Medien auf; Brandherd Nummer eins: der mögliche Parteiausschluss von Rechtsaußen Björn Höcke, der Petry am Wochenende endgültig auf die Füße fallen könnte.

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