Ein Bundeswehrsoldat soll sich als Flüchtling getarnt, Sozialleistungen erhalten und einen Anschlag geplant haben. Warum fiel das Doppelleben des Mannes erst so spät auf?
Wie konnte sich ein deutscher Bundeswehrsoldat ohne Arabisch-Kenntnisse erfolgreich als syrischer Flüchtling ausgeben und eine offenbar schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereiten? Die Festnahme des 28-jährigen Oberleutnants im bayerischen Hammelburg hat zahlreiche und vor allem auch heikle Fragen aufgeworfen. Viele staatliche Stellen sind in den Fall involviert, den Beamten hätte auffallen können, das etwas nicht stimmt mit dem angeblichen Flüchtling, der im mittelfränkischen Zirndorf registriert war.
Die Polizei hatte den Soldaten bei einem Bundeswehr-Lehrgang für Einzelkämpfer festgenommen. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen eines geplanten Terroranschlags äußerte er sich vor dem Haftrichter bislang nicht. Sein Motiv soll Fremdenfeindlichkeit gewesen sein. Auch sein mutmaßlicher Komplize, ein 24 Jahre alter Student aus Offenbach, sitzt in Untersuchungshaft.
Die Ermittler werfen dem mutmaßlichen Komplizen Verstöße gegen das Waffen-, das Kriegswaffenkontroll- und das Sprengstoffgesetz vor. In seiner Wohnung seien unter anderem Gewehrpatronen gefunden worden, berichtete die Frankfurter Staatsanwaltschaft.