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Zum Tod von A. R. Penck: Herr der Strichmännchen

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Der deutsche Maler A. R. Penck ist tot. Er starb im Alter von 77 Jahren nach längerer Krankheit in Zürich. Ein Nachruf.
Wie kaum ein anderer Künstler war er ein Maler beider Deutschlands. Im Osten sehnte er sich mit seinen universalen Bildzeichen in die Freiheit des Westens. Dort 1980 nach Ausbürgerung angekommen, verkörperte er mit seiner expressiven Bildsprache die Malkultur des Ostens. Mit seiner Person, seinem kraftvollen Werk repräsentierte A. R. Penck die deutsche Teilung. Als 1989 die Mauer fiel, wurde es prompt stiller um ihn. Der Maler, Bildhauer, Grafiker und Musiker war da bereits von Köln aus nach London weiter gezogen. Und die großen Museen der Republik hatten längst Werke von ihm in ihren Sammlungen, zumeist Großformate, in denen Strichmännchen in einer Art Höhlenmalerei miteinander in Kontakt zu treten suchten.
Penck gehörte fortan zum Kanon der westdeutschen Kunst. Neben Sigmar Polke und Gerhard Richter war er einer der Protagonisten der 80er Jahre, die alle aus der DDR kamen. Mit ihrer Malerei bezeugten sie die besondere Qualität einer in Ostdeutschland gepflegten Malerei. Gleichwohl blieb Penck in seiner Renitenz, mit seinem Temperament immer eine Ausnahme. Nicht zuletzt deshalb gilt als „Vater der Neuen Wilden“. Wild ging es auch in seiner arachaischen Zeichenwelt zu, in der Strichmännchen mit eregierten Penissen und beißende Hunde auftraten. Ebenso gehörten Totenköpfe und Kreuze zum Repertoire.

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