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Rückkehr in den Libanon: Große Herausforderungen für Hariri

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Zwei Wochen der Ungewissheit liegen hinter den Menschen im Libanon. Nun ist Regierungschef Hariri nach Beirut zurückgekehrt, nachdem er in Saudi-Arabien seinen Rücktritt erklärt hatte. Die Libanesen erhoffen sich Lösungen für die Konflikte. Von Björn Blaschke.
Zwei Wochen der Ungewissheit liegen hinter den Menschen im Libanon. Nun ist Regierungschef Hariri nach Beirut zurückgekehrt, nachdem er in Saudi-Arabien seinen Rücktritt erklärt hatte. Die Libanesen erhoffen sich Lösungen für die Konflikte.
“Kuluna mak” – “Wir sind alle mit Dir” – So heißt es in Beirut überall auf Postern und Banderolen mit dem Bild von Saad al-Hariri. Jetzt ist er wieder mit ihnen – den Libanesen: Hariri ist nach Beirut zurückgekehrt. Seine Anhänger begrüßten ihn mit Autokorsi und Hupkonzerten.
“Es ist ein schöner Tag, der Tag des Vaterlandes”, sagt ein Frisör, der in dem Viertel von Beirut arbeitet, in dem auch die Hariris meistens sind, wenn sie sich in der libanesischen Hauptstadt aufhalten. “Es ist ein Tag, an dem jeder zeigt, dass ihm sein Vaterland am Herzen liegt”, fährt er fort.
Welch passender Anlass für Hariris Heimkehr: Die Libanesen gedenken des Tages, an dem sie vor 74 Jahren unabhängig wurden. Da musste Hariri geradezu wieder in den Libanon kommen, um politische Eigenständigkeit zu demonstrieren: In dem kleinen Mittelmeerland leben mehr als ein Dutzend Religionsgruppen zusammen, die alle auch im Parlament vertretene Parteien haben.
Für die Innenpolitik heißt das, dass ständig Kompromisse gefunden werden müssen. Obendrein nutzen die verschiedenen Regionalmächte einige der Religionsgruppen immer wieder, um ihre Konflikte auszutragen. Zum Beispiel der Iran die Schiiten und Saudi-Arabien die Sunniten. Hariri steht als Sunnit auf der Seite Saudi-Arabiens. Im Zuge seiner Rücktritterklärung hatte er dem Iran vorgeworfen, sich im Libanon einzumischen, und zwar über die schiitisch-libanesische Hisbollah.

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