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Handball-WM: DHB-Team scheitert an Katar und fliegt raus

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NewsHubAndreas Wolff stand an der Mittellinie und vergrub sein Gesicht in einem Handtuch, dann schlug er sich mehrfach mit der flachen Hand vor die Stirn. Aus Gründen des Selbstschutzes ließen seine Mitspieler vorsichtshalber einen gehörigen Sicherheitsabstand zum Torhüter der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Wer weiß, wie Wolff reagiert hätte beim Versuch einer Annäherung so kurz nach der Schlusssirene. Womöglich hätte er jeden aufgefressen, der es gewagt hätte.
Es war nur eine von zahlreichen symbolischen Szenen für den Schock, den der amtierende Europameister am Sonntag in Paris erlebt hat. Im Achtelfinale der Weltmeisterschaft unterlagen die Deutschen – wie schon bei der letzten WM vor zwei Jahren im Viertelfinale – gegen Katar, und das war diesmal nicht weniger als eine Sensation: Nach einer 20:21 (10:9)-Niederlage ist das Turnier für den Mitfavoriten vorzeitig beendet, bevor es überhaupt richtig losgehen konnte. „Wir haben unfassbar viele Fehler gemacht, mir fehlen die Worte“, sagte Paul Rückraumspieler Paul Drux. Seinem Kollegen Julius Kühn ging es genau so. „Glückwunsch an Katar“, brachte er bei der Pressekonferenz gerade noch so heraus. Ein Satz zum Spiel? „Kein Kommentar.“
Dabei hatte es zunächst nach dem erwarteten und fest eingeplanten Sieg für das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson ausgesehen. Schnell führten die Deutschen mit 5:2 (7.), der gefürchtete Mittelblock um Finn Lemke stand gut und sicher, Keeper Wolff kam ebenfalls ordentlich ins Spiel – soweit zur Defensive. Im Angriff hatte der Favorit dagegen große Probleme, phasenweise leisteten sich die Deutschen Pass- und Fangfehler, die jeden Trainer aus dem Amateurbereich zur Weißglut getrieben hätten.

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