Hannover. Die am Mittwoch beginnende Handball-WM ist ein Novum: Erstmals soll eine sportliche Großveranstaltung in Deutschland nur von einem Sponsor im Internet gezeigt werden. Das wirft einige Fragen auf.
Der Handball-Weltverband IHF hat die Fernsehrechte an BeIN Sport verkauft, und das katarische Unternehmen lehnt eine Übertragung im deutschen Free-TV ab. BeIN Sport will nicht, dass deutsche Übertragungen via Satellit auch in anderen Ländern zu empfangen sind. Angebote von Pay-TV-Anbietern wie Sky lehnte der zu Al Jazeera gehörende Rechtehändler ohne Begründung ab.
Die Deutsche Kreditbank (DKB) ist kurzfristig eingesprungen, um ihr Sponsoring zu retten. Gibt es keine bewegten Bilder in Deutschland, wäre der Werbewert des DKB-Sponsorings nur minimal. Durch den Kauf der Rechte ist der Bank sogar ein PR-Coup gelungen. Von DHB-Vize Bob Hanning durfte sie sich als „Retter des Handball“ feiern lassen.
Noch prüfen die Medienanstalten, ob die Übertragung durch die DKB rechtlich zulässig ist. Dabei sei zu klären, ob es sich bei dem Livestream-Angebot der Bank um Rundfunk handele, sagte Anneke Plaß, die Sprecherin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.