Der frühere Terrorist Carlos wurde in Frankreich zu einer weiteren lebenslangen Haft verurteilt. Die Richter befanden ihn des Anschlags auf ein Kaufhaus 1974 schuldig.
Der einst als Carlos international bekannt gewordene Terrorist Ilich Ramírez Sánchez ist in Frankreich wegen eines Anschlags vor mehr als 40 Jahren zu einer dritten lebenslangen Haft verurteilt worden. Ein fünfköpfiges Richtergremium befand den 67-jährigen Venezolaner schuldig, 1974 in einem Pariser Einkaufszentrum eine Granate geworfen und damit zwei Menschen getötet und 32 verletzt zu haben.
Mit der Höchststrafe folgte das Pariser Sondergericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte einen Freispruch aus Mangeln an Beweisen gefordert. Die Verurteilung hatte aber ohnehin eher symbolischen Charakter: Carlos wurde in Frankreich schon zweimal zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt – wegen eines 1975 in Paris begangenen Dreifachmords und wegen einer Anschlagsserie mit elf Toten und fast 150 Verletzten in den Jahren 1982 und 1983. Die Strafen verbüßt er seitdem in
einem französischen Gefängnis.
Während des Prozesses in Paris wich Carlos, der sich selbst als “Berufsrevolutionär” bezeichnet, Fragen zu seiner möglichen Täterschaft aus: “Vielleicht war ich es, aber es gibt keinerlei Beweis dafür. ” Seine Anwälte forderten einen Freispruch. Kurz vor der Urteilsverkündung rief Carlos die Richter dazu auf, “die einzig richtige Entscheidung zu treffen”.
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Deutschland — in German Carlos-Prozess: Gericht verurteilt Carlos zu lebenslanger Haft