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Erste Rede vor dem US-Kongress – Trump verblüfft mit Wachsweich-Rede

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Der US-Präsident legte ein ambitioniertes Programm vor. Bei den Zuschauern kam seine Rede gut an.
Wer nach seiner Knallhart-Rede zur Amtseinführung ähnlich harte Worte erwartet hatte, der wurde enttäuscht! Bei seiner ersten Ansprache vor dem amerikanischen Kongress schlug US-Präsident Donald Trump einen erstaunlich ruhigen, gar versöhnlichen Ton an.
Es regnete in Strömen, als sich Trump auf den Weg von seinem Amtssitz zu seiner bisher vielleicht wichtigsten Rede im Capitol aufmachte. Mit konzentriertem Blick saß er in seiner Präsidentenlimousine und ging noch einmal über letzte Details seiner Ansprache.
Um 21.08 Uhr Ortszeit begann Donald Trump (70) vor den beiden Kammern des Kongresses zu sprechen. Eine Rede, die mit Riesen-Spannung erwartet wurde.
Denn diesmal stand der Präsident nicht als jemand auf der Bühne, der sich von Fans bejubeln lassen kann wie neulich in Florida. Dort trat er ausschließlich vor glühenden Fans auf. Diesmal sind schließlich fast die Hälfte der anwesenden Politiker Demokraten.
Erwartet wurde, dass er konkrete Pläne vorstellt, die in Gesetze umgewandelt werden können. Das tat er kaum.
Aber auch wenn er immer wieder seine vielzitierten Parolen wiederholte, lieferte er eine kraftvolle Rede, die im größten Teil auf aggressive Ansagen an seine Kritiker verzichtete und ein ambitioniertes Programm offenbarte.
Geschätzt 50 Millionen TV-Zuschauer sahen zu, als der 45. Präsident der Vereinigten Staaten ans Rednerpult trat.
Wenige Minuten zuvor war auch First Lady Melania (46) unter großem Beifall in den Saal gekommen. Amerikanische TV-Experten waren sich sicher, dass auch ihr Verhalten von Trumps Publikum genau beäugt werden würde. Sie trug einen eleganten schwarzen Blazer und einen Rock, wirkte selbstsicher.
Zudem verurteilte der Präsident Angriffe und Drohungen gegen jüdische Gemeindezentren und andere Hassverbrechen.
„Wir sind eine Nation, die Hass und Böses in allen seinen hässlichen Formen verurteilt“, so Trump.
Und weiter: „Ich bin hier, um eine Nachricht von Einheit und Stärke zu übermitteln, die von Herzen kommt. Denn Amerika ist ein weiteres Mal bereit anzuführen.“
Trump widmete sich auch den Verfehlungen seiner Vorgänger, die er bereits im Wahlkampf immer wieder angeprangert hatte:
„Was für ein Land werden wir unseren Kindern übergeben?“, fragte er auch in Richtung der Demokraten.
Er sagte, man hätte zu viel Reichtum an andere Länder gegeben während die „Mittelklasse gelitten hat und die Innenstädte beispielsweise von Chicago und Detroit kaputt gegangen sind.“
Man habe Milliarden Dollar in anderen Ländern investiert, während die Infrastruktur Amerikas zusammenbrechen würde. „Wir haben die Grenzen anderer Länder verteidigt, während wir unsere eigenen vergessen haben“, so Trump.
Man müsse „amerikanische Bürger an erste Stelle stellen.“ Denn: „Nur dann können wir Amerika wieder großartig machen.“
Es dauerte nicht lange, da widmete sich der Präsident den ersten, von ihm so empfundenen Erfolgen seiner bisher gut sechswöchigen Amtszeit.
„Seit meiner Wahl haben Fiat, Chrysler und viele andere angekündigt, Milliarden über Milliarden von Dollars in die amerikanische Wirtschaft zu investieren!“
Er redete auch darüber, dass der US-Börsenindex seither stark angestiegen sei, und dass er angefangen habe den „Sumpf von Regierungs-Korruption“ auszutrocknen.
Die Demokraten im Saal lachten und schüttelten die Köpfe.
Stichwort Deregulierung: Eines seiner Ziele sei es, weiterhin Vorschriften für die Wirtschaft zu verringern: „Für jede neue Vorschrift müssen zwei abgeschafft werden.“ – das hatte er schon zuvor öfters gesagt. Die Republikaner standen dann immer wieder auf und applaudierten für ihren Präsidenten.
Beim Thema Sicherheit, das von Trump seit Wochen teilweise sehr umstritten behandelt wird, sieht er viel Handlungsbedarf.
„Ich habe angeordnet, eine aggressive Strategie zu entwickeln, um die kriminellen Kartelle zu zerstören“, die sich in den USA festgesetzt hätten, sagte er.
Neben dem Kampf gegen Drogen, sei für ihn die illegale Einwanderung in die USA das größte Problem. Das machte er erneut klar. „Indem wir endlich unsere Einwanderungs-Gesetze anwenden, werden wir Löhne anheben, den Arbeitslosen helfen, Milliarden von Dollars sparen und unsere Gemeinden sicherer für alle machen.“
► Bemerkenswert: Als er von seiner geplanten „großen Mauer“ an der Grenze zu Mexiko sprach, stand nur ein Teil der Republikaner auf und applaudierte.

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