Der Polit-Zoff um den Auftritt türkischer Politiker in Deutschland eskaliert: Ein für Dienstag geplanter Auftritt in Hamburg wurde abgesagt.
Der Polit-Zoff um den Auftritt türkischer Politiker in Deutschland eskaliert: Der für Dienstag geplante Auftritt des türkischen Außenministers im „Plaza Event Center“ Hamburg wurde abgesagt.
Nach BILD-Informationen soll es um unzureichenden Brandschutz gehen.
Der Betreiber des „Plaza Event Center“ im Stadtteil Wilhelmsburg, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte, sagte den Auftritt wegen einer amtlichen Nutzungsuntersagung ab.
Bezirksamtsleiter Falko Droßmann bestätigte der Tageszeitung „Welt“ die Absage. Es fehle ein ausreichender Brandschutz in der Halle. Bei einer Begehung habe man diese Mängel festgestellt. In der Vergangenheit sei die Halle häufig von mehr Menschen benutzt worden als vorgesehen.
Die Betreiberfamilie ist seit Bekanntwerden des Auftritts massiv von Gegnern belästigt worden. „Wir erhalten Morddrohungen per Handy-Nachricht”, sagt der Sohn des Besitzers gegenüber BILD. Angeblich kämen die aus der linken Hamburger Szene.
Unbekannte haben die Fassade des Gebäudes außerdem mit türkischen Wort für „Nein“ besprüht. Hintergrund: Bei seinem Auftritt wollte der Erdogan-Minister für das „Ja“ der Türken beim Referendum über die Einführung eines Präsidialsystems werben. Rund 1,4 Mio. in Deutschland lebende Türken sind bei der Abstimmung am 16. April wahlberechtigt.
Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte am Nachmittag noch davon gesprochen, dass er ein Auftrittsverbot für sehr unwahrscheinlich halte. Eine Absage der Veranstaltung sei nur aus versammlungsrechtlichen Gründen oder aus Gründen der Gefahrenabwehr möglich. Die Polizei sah „keine Verbotsgründe“ für die Versammlung.
Im Internet wird aber weiter für die Veranstaltung mit dem Erdogan-Minister geworben. Demnach gibt es schon einen Ersatz-Ort: eine Tanzschule in Hamburg-Norderstedt.