Nach fast acht Jahren übergibt Sigmar Gabriel die SPD-Führung an Martin Schulz. Der Neue soll die Partei bei der Wahl in ungeahnte Höhen ziehen.
Die SPD wählt an diesem Sonntag bei einem Sonderparteitag in Berlin Martin Schulz zu ihrem neuen Vorsitzenden. Sigmar Gabriel stand siebeneinhalb Jahre an der Spitze der ältesten deutschen Partei.
Ende Januar verzichtete der heutige Außenminister auf Kanzlerkandidatur und Parteivorsitz zugunsten des populären
früheren EU-Parlamentspräsidenten Schulz. Seitdem hat die SPD in den Umfragen stark zugelegt und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Union. Bei der Parteiveranstaltung in Berlin-Treptow soll Schulz auch offiziell als Kanzlerkandidat seiner Partei bestätigt werden.
Zum Parteitag werden rund 3500 Gäste erwartet, darunter 500 Journalisten. Mit Spannung wird erwartet, ob Schulz sechs Monate vor der Bundestagswahl inhaltlich neue Positionen der SPD festlegt. Bislang hat er sich lediglich mit der Forderung aus der Deckung gewagt, bei einem Wahlsieg gewisse «Fehler» bei den Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 zu korrigieren. So will Schulz länger Arbeitslosengeld I auszahlen lassen, wenn sich Betroffene weiterbilden.