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Kamenz: Prozess um gefesselten Flüchtling eingestellt

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Die vier Männer, die einen irakischen Flüchtling an einen Baum gefesselt hatten, werden nicht verurteilt. Die Richter sahen eine nur geringe Schuld der Angeklagten.
Vor knapp einem Jahr hatten vier Männer einen irakischen Flüchtling im sächsischen Arnsdorf an einen Baum gefesselt und damit bundesweit Empörung ausgelöst. Nun begann im Amtsgericht Kamenz der Prozess gegen die Männer. Doch zu einer Verurteilung wird es nicht kommen: Das Verfahren wurde kurz nach Beginn eingestellt.
Der Richter am Amtsgericht begründete den Schritt mit der geringen Schuld der Angeklagten. Die Verfahrenskosten trägt die Staatskasse.
Die vier Angeklagten hatten einen 21 Jahre alten Flüchtling im vergangenen Mai aus einem Supermarkt gezerrt, nachdem es dort eine längere Auseinandersetzung gegeben hatte. Danach fesselten sie ihn mit Kabelbindern an einen Baum und warteten auf die Polizei. Der betroffene Iraker befand sich zu der Zeit in psychiatrischer Behandlung. Von dem Vorfall kursierte ein Video im Internet. Darin bezeichnete eine Frau im Hintergrund die Gruppe von Männern als Bürgerwehr.
Die Anklage warf den vier Männern im Alter von 29 bis 56 Jahren Freiheitsberaubung vor. Einer von ihnen war Detlef Oelsner, ein örtlicher CDU-Gemeinderat.
Die vier Männer behaupteten damals, aus Notwehr gehandelt zu haben.

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