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re: publica: Gegen identitäre Verklumpungen und kollektive Rituale

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Carolin Emcke reflektierte auf der re: publica über den Zustand eines Netzes, dem behutsames Denken und geduldiges Zuhören oft fremd sind. Auf ihre Eröffnungsrede folgten Beiträge von Kirchenvertretern.
Carolin Emcke reflektierte auf der re: publica über den Zustand eines Netzes, dem behutsames Denken und geduldiges Zuhören oft fremd sind. Auf ihre Eröffnungsrede folgten Beiträge von Kirchenvertretern.
Wenn Sascha Lobo der Leithammel der Netzgemeinde ist, dann ist Carolin Emcke ihre Hohepriesterin. Zur Eröffnung der re: publica am Montag in Berlin hat sich die Friedenspreisträgerin wortmächtig Gedanken über das Motto “Love out Loud” gemacht. Sie warnte das Publikum, nur sich selbst zu sehen, sonst bliebe nichts als ein “neolibertäres Spektakel”.
“Liebe” sei wie die Luft viel zu fragil, um Forderungen einer gebotenen politischen Dringlichkeit zu entsprechen, erklärte Emcke in ihrer langen, vom Blatt abgelesenen Rede ohne jede Powerpoint-Hirnkrücke. Liebe lasse sich nicht beschließen, wie es der Imperativ im Motto “Love out Loud!” anscheinend ausdrückt. Emcke sprach von den Verletzungen, die queere Communities mit eigenen Konzepten der Liebe in der Gesellschaft erdulden müssten, auch nach der Aufhebung aller Verbote und Strafen. Schlimm wiederum sei es, wenn auch dort Stereotypen und Verklumpungen angesagt sind: “Ich bin nicht queer, um damit in einer nur anderen Schablone zu stecken.”
Emcke schloss mit der Ermutigung, nicht klein beizugeben, nur weil andere lauter sind und Hass verbreiten, zu dem es kein Gegenhass geben dürfe. Dabei gelte es, die eigenen Maßstäbe nicht zu verlieren. “Das Abfackeln von Autos oder Büros ist nicht politisch, nur weil die Autos und Büros von menschenverachtenden Leuten genutzt werden”.

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