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Angela Merkel in Südamerika: Die Trump-Mission der Kanzlerin

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Angela Merkel sucht in Argentinien und Mexiko Verbündete gegen Trump für den anstehenden G-20-Gipfel. Um den Freihandel zu schützen, muss die Allianz aber anerkennen, dass Trump in bestimmten Punkten recht hat.
Von Donnerstag bis Sonntag bereist Angela Merkel Argentinien und Mexiko und schmiedet Allianzen für den G-20-Gipfel in Hamburg in einem Monat. Die zentrale Mission der Kanzlerin: Gemeinsam mit ihren neuen Verbündeten Donald Trump dazu bringen, sich zum Freihandel zu bekennen.
Besonders in Mexiko trifft Merkel Leidensgenossen. Beide Länder unterhalten sehr enge Handelsbeziehungen zu den USA. Seit Mexiko, Kanada und die USA 1994 das North Atlantic Free Trade Agreement (Nafta) abgeschlossen haben, hat sich der Handel zwischen den drei Ländern vervielfacht. 80 Prozent der mexikanischen Exporte gehen heute in die USA. Neben China sind Mexiko und Deutschland gleichzeitig jene beiden Länder, die Trump am härtesten öffentlich angegangen ist. Beide Länder wären von Trumps Drohungen – etwa eine Importsteuer auf in Mexiko hergestellte Produkte – gleichermaßen betroffen. Deutsche Autobauer importieren viele Teile für ihre Anlagen in den USA aus Mexiko.
Gerade Mexiko wird sich also wahrscheinlich gern in die Trump-Doppelstrategie der Europäischen Union und Deutschlands einbinden lassen. Das heißt erstens: In der Handelspolitik diversifizieren. Mit Mexiko wird ein vorhandenes EU-Freihandelsabkommen derzeit aktualisiert – die EU wolle bis Ende des Jahres zumindest „weit kommen“, wie es aus deutschen Regierungskreisen heißt. Bis zum Ende des Jahres sollen auch EU-Verhandlungen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay über ein Freihandelsabkommen abgeschlossen sein.
Der zweite Teil der Strategie heißt: Weiter versuchen, die USA einzubinden.

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