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Insolvenz: Air Berlin verliert, Lufthansa gewinnt

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Die Insolvenz der Fluglinie kam wenig überraschend – ausgerechnet die Lufthansa könnte von der Pleite profitieren. Für Kunden bedeutet das: Fliegen wird wohl teurer.
Der Zeitpunkt war eine Überraschung; die Nachricht an sich ist es nicht. Lange schon haben die Mitarbeiter der Fluggesellschaft Air Berlin damit gerechnet, dass ihr Arbeitgeber in die Insolvenz gehen könnte. Dass es ausgerechnet an diesem Dienstag soweit sein würde, “davon war ich doch etwas überrumpelt”, sagt ein junger Co-Pilot des Unternehmens, der anonym bleiben möchte. Schließlich habe es eine Zusage des Großaktionärs Etihad gegeben, Air Berlin noch länger zu finanzieren.
Allerdings, das sagt auch der Pilot, sei es in den vergangenen Monaten bei der Fluggesellschaft “sehr chaotisch” zugegangen. “Wir haben nur noch Löcher gestopft. Das war natürlich auch anstrengend.” Tausende Flüge wurden gestrichen, etliche Verspätungen eingeflogen, unzählige Kunden verprellt. Jetzt reagierte Etihad. Das Geschäft von Air Berlin habe sich zuletzt “rapide verschlechtert”, heißt es in einer Mitteilung der arabischen Fluggesellschaft.
Etihad gibt kein Geld mehr – Air Berlin, die zweitgrößte deutsche Airline, hat beim Amtsgericht in Berlin einen Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingereicht. Damit die Passagiere jetzt nicht in ihrem Urlaub festsitzen und bereits gebuchte Flüge verfallen, springt der Bund dem Unternehmen mit einem Kredit von 150 Millionen Euro zur Seite. Bis Ende November soll der Betrieb dadurch gesichert sein.
Air Berlin beschäftigt 7.200 Piloten, Flugbegleiter und andere Angestellte. Wie konnte es soweit kommen, dass sie nun um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen? Und welche Perspektive bleibt ihnen?
Das Unternehmen selbst hat die “lieben Kolleginnen und Kollegen” an diesem Dienstag schriftlich über den Insolvenzantrag informiert. Die Mitteilung liegt ZEIT ONLINE vor. Darin heißt es: Die nächsten Wochen seien “eine wichtige Übergangszeit für alle, die Chance bietet, dass wir unseren Flugbetrieb mit neuen Partnern in einen sicheren Hafen führen können”. Zwischen den Zeilen klingt an, worüber die Branche schon seit Monaten spekuliert: eine Aufspaltung des Unternehmens.

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