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Konflikte – Neue Provokation: Nordkorea testet Wasserstoffbombe

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Pjöngjang/Seoul/Washington (dpa) – Gegen alle Sanktionen hat Nordkorea mit seinem bisher größten Atomwaffentest erneut die Welt provoziert. Machthaber Kim Jong
Pjöngjang/Seoul/Washington (dpa) – Gegen alle Sanktionen hat Nordkorea mit seinem bisher größten Atomwaffentest erneut die Welt provoziert. Machthaber Kim Jong Un ließ nach nordkoreanischen Angaben eine Wasserstoffbombe testen, die ein Vielfaches stärker ist als herkömmliche atomare Sprengsätze.
Der sechste Atomversuch Nordkoreas seit 2006 löste weltweit scharfe Kritik aus. US-Präsident Donald Trump schloss eine militärische Reaktion nicht aus: “Wir werden sehen”, antwortete Trump auf entsprechende Fragen in Washington.
Der Konflikt mit Nordkorea heizt sich seit Monaten auf. Am Dienstag hatte Nordkorea erneut eine Mittelstreckenrakete getestet. Die Rakete flog über den Norden Japans. Seither wird bereits über neue Sanktionen diskutiert. Peking spielt eine wichtige Rolle, weil rund 90 Prozent des Handels mit dem isolierten Land über China laufen.
Der US-Präsident wollte noch am Sonntag mit seinem Sicherheitsteam über Konsequenzen beraten. Die USA erwägen seinen Angaben nach auch einen Handelsstopp mit allen Ländern, die noch Geschäfte mit Nordkorea betreiben. Auf Twitter bezeichnete Trump Nordkorea als “Schurkenstaat”, der eine Bedrohung für die USA darstelle und bei dem eine “Sprache der Beschwichtigung” nicht funktioniere.
Das nordkoreanische Atomwaffeninstitut sprach von einem “perfekten Erfolg”. Der Test sei erfolgreich verlaufen, verkündete eine Sprecherin am Sonntag mit feierlicher Stimme im Staatsfernsehen. Mit der Bombe könne eine neue Interkontinentalrakete (ICBM) bestückt werden. Die USA verfolgen die Entwicklung der Atomsprengköpfe und der Interkontinentalraketen mit besonderer Sorge, weil sie einen Schlag gegen amerikanisches Territorium befürchten.
Der Atomtest ist aber auch ein Affront für die direkten Nachbarn China und Russland. Er erfolgte unmittelbar vor dem Gipfel der Brics-Staaten in der chinesischen Hafenstadt Xiamen, wo die Staats- und Regierungschefs aus China, Russland, Indien, Brasilien und Südafrika am Montag zusammenkommen. Nach Gesprächen sofort nach seiner Ankunft forderten Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, “angemessen” mit dem Atomtest umzugehen. Beide bekräftigten das Ziel einer koreanischen Halbinsel ohne Atomwaffen und wollen ihr Vorgehen koordinieren.
Der Atomtest war der bisher stärkste Nordkoreas. Erste Hinweise gab ein Erdbeben der Stärke 6,3 in der Provinz Nord-Hamgyong im Nordosten, wo auch schon frühere Nuklearversuche unternommen worden waren. Das Beben war in Südkorea und in Nordostchina spürbar. Chinas Erdbebenamt meldete ein zweites Erdbeben der Stärke 4,6. Es seien wohl Hohlräume zusammengebrochen. Chinas Umweltbehörden konnten keine auffällige radioaktive Strahlung in den Grenzprovinzen messen.

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