Die Stadt demonstrierte gegen den Terror und zeigte sich trotzig und unerschütterlich. Gouverneur Andrew Cuomo und Bürgermeister Bill de Blasio setzten sich an die Spitze des Marschs.
Im Superman-Kostüm, wie am Wochenende bei der Halloween-Party in seinem Amtssitz Gracie Mansion, wollte sich Bill de Blasio in der Nacht zum Mittwoch nicht unters Partyvolk an der Sixth Avenue mischen. Das erschien New Yorks baumlangem Bürgermeister dann doch pietätlos und unangemessen angesichts des „feigen Terrorakts“, wie er es selbst bezeichnete, wenige Stunden zuvor und nur rund einen Kilometer entfernt auf dem Radweg am Hudson River.
Bei der Pressekonferenz gaben de Blasio, Gouverneur Andrew Cuomo und Polizeichef James O’Neill kurz darauf die Losung aus, die so typisch ist für die Metropole und ihre Bewohner: „Wir sind New Yorker. Wir machen weiter. Wir beugen uns nicht der Gewalt.“ Nicht ohne die Bewohner zur erhöhten Wachsamkeit aufzufordern, wie sie im Alltag und in der U-Bahn allgegenwärtig ist: „If you see something, say something.“ Eine Absage der Halloween-Parade durch Soho, Chelsea und Greenwich Village stand jedoch nicht zur Debatte. Die Polizei verstärkte stattdessen ihre Präsenz rund um die Sixth Avenue, die „Avenue of the Americas“, wie die New Yorker sie vollmundig nennen.
Gleich einem Echo auf den 9/11-Terror vor 16 Jahren schwangen auch diesmal der Trotz und der eiserne Überlebenswille mit, der New York auszeichnet. Wie ein Symbol erstrahlte der Freedom Tower, der sich über dem Ground Zero in Downtown Manhattan erhebt, in den Farben des Sternenbanners, und in seinem Widerschein spielte sich das Halloween-Treiben ab – vielleicht eine Spur weniger ausgelassen als sonst. Die Horrorclowns und Spukgestalten, die Zombies und Superhelden, die karibischen Rhythmen und die Drag Queens vermochten Tod, Schock und Trauer nicht aus den Köpfen zu verbannen. Es kamen auch weniger Zaungäste als üblich.
Wiederholt ist New York seit 2001 im Visier der Terroristen gestanden.