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Chaos und Gewalt im Urlaubsparadies Malediven

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Seit Tagen kommt es auf den Malediven zu Protesten gegen die Regierung. Jetzt hat Präsident Yameen einen 15-tägigen Ausnahmezustand verhängt.
Weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser, Palmen. Hotelzimmer auf Holzstelzen, mitten im Meer. Für solche paradiesischen Gegebenheiten sind die Malediven bekannt und als Reiseziel beliebt. Doch seit der vergangenen Woche steckt der Inselstaat im Indischen Ozean in einer politischen Krise – die sich am Montag weiter verschärft hat.
Zunächst verkündete die Regierung einen 15-tägigen Ausnahmezustand. Im Anschluss verschaffte sich das Militär nach Angaben eines oppositionellen Abgeordneten Zutritt zum Obersten Gericht, in dem die höchsten Richter des Landes Zuflucht gesucht hatten. Soldaten hätten sich den Weg in das Gebäude gebahnt, sagte der Parlamentsabgeordnete Ahmed Maloof. Später teilte die maledivische Polizei auf Twitter mit, dass zwei Richter festgenommen worden seien. Auf Grundlage welcher Vorwürfe wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Auch wo sie inhaftiert sind, ist unbekannt.
Die Richter des Obersten Gerichts hatten in der vergangenen Woche überraschend die Freilassung inhaftierter Oppositioneller angeordnet. Das Gericht kippte auch ein Urteil gegen den früheren Präsidenten Mohamed Nasheed, der seit 2016 in Großbritannien im Exil lebt. Dieser kündigte daraufhin seine Kandidatur für die Präsidentenwahl in diesem Jahr an.
Die Regierung unter Präsident Abdulla Yameen weigert sich jedoch, das Urteil umzusetzen. Das Land ist in Aufruhr. In den vergangenen Tagen kam es wiederholt in der maledivischen Hauptstadt Malé zu Ausschreitungen zwischen Unterstützern der Opposition und der Polizei.
Das Gericht hatte außerdem verfügt, dass zwölf Abgeordnete wieder eingesetzt werden müssen, die abgesetzt worden waren, weil sie zur Opposition übergelaufen waren.

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