Der Skandal um Datenmissbrauch im Vorfeld der US-Präsidentenwahl stürzt Facebook in die größte Krise seiner Geschichte. Lange schwieg Boss Mark Zuckerberg. Jetzt bat er seine Nutzer um Verzeihung. Aber um was genau geht es bei der Affäre überhaupt?
Wie genau lautet der Vorwurf?
Laut Medienberichten von “New York Times” und dem britischen “Observer” hat das Daten-Unternehmen Cambridge Analytica im mutmaßlich größten Facebook-Datenleck aller Zeiten unerlaubt Informationen von 50 Millionen Nutzern abgegriffen, um eine Software zur Voraussage und Beeinflussung von Wählerentscheidungen zu entwickeln. Profitiert haben soll davon die Kampagne des heutigen US-Präsidenten Donald Trump.
Wer ist in den Datenskandal verwickelt?
Am Anfang des Skandals um die Weitergabe einiger Daten aus Millionen von Facebook-Profilen steht der britische Wissenschaftler Aleksandr Kogan, der an der Universität Cambridge Neurowissenschaften lehrt. Zahlreiche Einträge über ihn sind auf der Website der Universität inzwischen gelöscht. Laut Medienberichten wurde Kogan in Moldawien geboren, siedelte im Alter von sieben Jahren in die USA um und studierte unter anderem in Berkeley (Kalifornien) und Hongkong.
Kogan hatte vermeintlich für eine wissenschaftliche Studie eine Umfrage mit Hilfe einer Quiz-App auf Facebook gestartet. Die gewonnenen Informationen über die Nutzer und deren Freunde gab er dann an die Analyse-Firma Cambridge Analytica weiter. Wie er der “BBC” sagte, habe er in gutem Glauben gehandelt. Es habe ein sehr laxer Umgang mit Datenbeständen geherrscht, sagte Kogan. Von Facebook und Cambridge Analytica sieht er sich jetzt zu Unrecht zum Sündenbock gemacht.
Was macht Cambridge Analytica?
Das Unternehmen mit offiziellem Sitz in New York ist ein Spezialist für die Analyse großer Datenmengen (Big Data). Schwerpunkt ist, aus den Datenbeständen konkrete Schlussfolgerungen über die politische Einstellung von Menschen sowie Vorhersagen möglichen Verhaltens herauszulesen.
Home
Deutschland
Deutschland — in German Fragen und Antworten: Was Sie zum Facebook-Skandal wissen sollten