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Nahverkehr im Rheinland lahmgelegt: So kommen Düsseldorf und Köln durch den Streik-Tag

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Mit Warnstreiks hat Verdi in den beiden größten Städten NRWs den öffentlichen Nahverkehr weitgehend lahmgelegt. In Köln und Düsseldorf fahren keine U- und Straßenbahnen. Einige Pendler reagieren überrascht.
Gespenstische Ruhe herrscht in Düsseldorf. An anderen Tagen hetzen um kurz vor sieben Uhr die Menschen am Bilker S-Bahnhof schon zu den Bussen und U-Bahnen. Doch am Mittwochmorgen sind die Haltestellen wie ausgestorben. Niemand steht ratlos vor den großen Anzeigetafeln, auf denen in leuchtenden Lettern “Streik” steht. Anscheinend sind viele Düsseldorfer auf den ganztätigen Rheinbahnstreik gut vorbereitet.
Am Hauptbahnhof gibt es dann aber doch ein paar Reisende, die offensichtlich kalt erwischt wurden. Fieberhaft wird vor den abgesperrten U-Bahnstationen auf dem Smartphone nach Fahrmöglichkeiten gesucht. Eine junge Frau meint ganz überrascht: “Ach so, ich wusste gar nicht, dass die U-Bahn auch zur Rheinbahn gehört”.
“So etwas haben wir heute schon öfter gehört”, sagt eine Mitarbeiterin der Rheinbahn. Sie steht mit Kollegen seit 5.30 Uhr in der Kälte an den leeren Straßenbahnhaltestellen vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. “Viele – gerade von auswärts – wussten von dem Streik nichts. Wir versuchen jetzt zusammen Lösungen zu finden. Einige Busse in Düsseldorf, wie zum Beispiel der SB 85, fahren trotz Streik.” Sie selbst und ihre Kollegen arbeiten sonst in der Fahrgastkontrolle – da gibt es am Mittwoch aber nichts zu tun.
Vor dem Hauptbahnhof stehen genug Taxis bereit, dort nutzen am Morgen die Leute aber nur vereinzelt das Angebot. An der Heinrich-Heine-Allee bilden sich dagegen Warteschlangen am Taxistand. Vom Streik haben auch Carsharing-Angebote profitiert. Nicht betroffen vom Streik sind Regionalbahnen und S-Bahnen, die am Morgen zwar etwas voller sind als gewöhnlich, aber regulär fahren.
Hier lesen Sie unser Protokoll vom Streik am Morgen in Düsseldorf und Köln.
Szenenwechsel: Kölner Hauptbahnhof, 6.30 Uhr. Jürgen H. steht mit einem schwarzen Rucksack in der Hand an der Rolltreppe zur U-Bahn und fragt: “Was ist denn hier los?” Nichts ist los, gar nichts. Keine Bahnen, keine Menschen. Der Streik der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) läuft seit dreieinhalb Stunden, die Bahnen der Linien 5,16 und 18 werden auch hier am Bahnhof am Dienstag nicht fahren.

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