Erdoğan meldet eine “vollständige Eroberung” der nordsyrischen Stadt, die YPG soll sich zurückgezogen haben. Auch in Ostghuta wird weiter gekämpft, Zehntausende fliehen.
Die türkische Armee und ihre Verbündeten sind in die nordsyrische Stadt Afrin vorgedrungen. Bislang sei man nicht auf Gegenwehr gestoßen, teilte die Freie Syrische Armee (FSA) mit. Die Kämpfer der kurdischen YPG-Miliz hätten sich weitgehend zurückgezogen.
Das Militärbündnis aus türkischen Truppen und der FSA sei daher schnell vorangekommen, teilte die Syrische
Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit, die den Regimegegnern nahesteht. Nach Angaben der FSA sind bereits einige Stadtteile unter Kontrolle gebracht worden, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach sogar von einer “vollständigen Eroberung” des Stadtzentrums von Afrin. Militärangaben zufolge wird nun das Gebiet nach Landminen und Sprengsätzen durchsucht.
Die YPG-Miliz bestreitet indes, dass die Kurden aus Afrin abgezogen seien. Es gebe weiter Kämpfe, sagte YPG-Vertreterin Hadia Jussef. Die Miliz habe stattdessen dabei geholfen, Zivilisten aus der Stadt in Sicherheit zu bringen. Man habe sie vor “den Massakern” der türkischen Kräfte und ihrer Verbündeten geschützt, sagte Jussef weiter.
Während der Kämpfe um die mehrheitlich von Kurden besiedelte Stadt waren mehr als 200.000 Menschen geflüchtet, das entspricht mehr als der Hälfte der Einwohner. Die
Menschen seien in Gebiete geflohen, die ebenfalls kurdisch oder von der syrischen Regierung kontrolliert werden, teilte ein Sprecher der Regionalregierung mit.
Die Türkei hatte im Januar begonnen, die Kurdenmiliz YPG zu bekämpfen, die sie für den militärischen Ableger der als Terrororganisation eingestuften Kurdenpartei PKK hält.