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"Es fängt mit Kleinigkeiten an"

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Bei Übergriffen auf Juden müsse schnell gehandelt werden, fordert der Antisemitismus-Beauftragte der Jüdischen Gemeinde, Königsberg, im tagesschau24-Interview.
Bei Übergriffen auf Juden müsse schnell gehandelt werden, fordert der Antisemitismus-Beauftragte der Jüdischen Gemeinde, Königsberg, im tagesschau24-Interview.
tagesschau24: Außenminister Heiko Maas hat gesagt, wir dürfen niemals zulassen, dass Antisemitismus in Deutschland wieder alltäglich wird. Wie alltäglich ist Antisemitismus in Deutschland im Jahr 2018?
Sigmount Königsberg: Antisemitismus ist eine alltägliche Erfahrung, die wir jüdischen Bürger dieses Landes machen. Ganz oft findet man es in der Schule, es fängt mit Kleinigkeiten an. So wird bestritten, dass Juden zu Deutschland gehören. Einige werden auf Schulhöfen als “du Jude” beschimpft. Tägliche Angriffe sind noch die Ausnahme, aber sie werden häufiger. Aber die Erfahrung ist, Antisemitismus gehört zum Alltag. Meistens ist es sogar so, dass wir es schon fast überhören.
tagesschau24: Sie sagen, Antisemitismus hat zugenommen?
Königsberg: Unsere Erfahrung ist, dass Antisemitismus in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen zugenommen hat. Es hat zum Beispiel damit zu tun, dass jetzt eine Partei in den Bundestag eingezogen ist, die sich nicht scheut, vom Ende des Schuldkults zu reden. Auf der anderen Seite müssen wir feststellen, dass an den Schulen viele unserer Kinder von muslimischen Kindern angegriffen, angemacht oder angepöbelt werden. Wir haben aus verschiedenen Richtungen Angriffe auf jüdisches Leben in Deutschland.
tagesschau24: Der Kippa-Vorfall in Berlin: Es traf einen Araber aus Israel, der noch nie eine Kippa getragen hatte und Erfahrungen sammeln wollte.

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