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Europa braucht einen Plan B

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Die Europäer erleben gerade, dass sie sich nicht mehr selbstverständlich auf Amerika verlassen können, kommentiert ARD-Korrespondent Torsten Teichmann. Deshalb brauche Europa dringend einen Plan B.
Die Europäer erleben gerade, dass sie sich nicht mehr selbstverständlich auf Amerika verlassen können. Deshalb braucht Europa dringend einen Plan B.
Marcon und Merkel haben in Washington nichts erreicht. Ob Iran-Atomabkommen, die drohenden US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, der Streit über das Handelsbilanzdefizit der USA oder die im Vergleich geringen Verteidigungsausgaben der Europäer – in allen Punkten bleiben Differenzen mit US-Präsidenten Trump. Kein Durchbruch ist trotz der europäischen Woche in Washington erkennbar.
Mehr noch: Präsident Trump erklärte, schlechte Umfragewerte in Europa seien für ihn eine Freude. Dann mache er etwas richtig, denn er sei Präsident der Vereinigten Staaten. Für die Europäer wird es nicht die letzte Abfuhr sein. Aber künftig so zu tun, als könne Europa auf Amerika verzichten, wäre die falsche Konsequenz. Wie sollen sich die nächsten Gäste also verhalten?
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron haben sehr unterschiedliche Besuche in Washington absolviert. Frankreichs Staatschef Marcon und US-Präsident Trump suchen Gemeinsamkeiten. Sie sehen sich als Outsider, die an die Macht gekommen sind. Beim Besuch in Washington wehte die Fahne der Verbrüderung über dem Weißen Haus. Eine Art Buddykultur. Und Trump wischte Marcon die grauen Schuppen vom Jackett.
Macron, besser gesagt Europa, kam dem US-Präsidenten entgegen. Der französische Staatschef schlug stellvertretend vor, das bestehende Atomabkommen mit Iran zu ergänzen. Der Atomdeal von 2015 bliebe bestehen, aber die Europäer wollen nun doch mit Iran über dessen Raketenprogramm verhandeln.

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