Reisen verursacht mehr schädliche Emissionen als bisher bekannt, wie eine Studie zeigt. Die Forscher fügen ihren Erkenntnissen eine Warnung hinzu.
Tourismus ist für das Klima schädlicher als bisher angenommen, wie die Studie eines Forscherteams von der University of Sydney zeigt. Demzufolge beziffert sich der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase durch den weltweiten Tourismus auf rund acht Prozent der globalen Emissionen. Bei früheren Studien lagen die Werte deutlich drunter. Der Unterschied dieses Mal: Für die Untersuchung bezogen die Wissenschaftler mehr als nur die Auswirkungen von Transportmitteln und Hotels in ihre Analyse ein. “Unsere Analyse ist ein erster weltweiter Blick auf die wahren Kosten des Tourismus”, sagte Forscherin Arunima Malik.
An vergangenen Studien bemängeln die Wissenschaftler, dass sie nicht die dem Tourismus zugrunde liegenden Lieferketten abdecken. Auf diese Weise würden keine echten CO2-Fußabdrücke dargestellt werden, fügen sie hinzu.
Das Team um Malik hat daher auch die klimaschädlichen Auswirkungen von Speisen und Getränken sowie Einzelhandelsangeboten in seine Ermittlungen einbezogen. Für ihre Untersuchung stützten sich die Forscher auf umfassende Daten aus 189 Ländern. Die Daten pflegten sie in eine eigene Datenbank ein, um den CO2-Fußabdruck nach der Herkunft von Touristen aufschlüsseln zu können.
Der Studie zufolge belegen Touristen aus Deutschland den dritten Platz in einem weltweiten Ranking der Treibhausgasverursacher. Mehr Emissionen produzieren nur Urlauber aus den USA und China. Die Deutschen verursachen demnach 329 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Es folgen Touristen aus Indien, Mexiko, Brasilien, Kanada und Japan.
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Deutschland — in German Klima: Tourismus für acht Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich