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Nicht reden ist auch keine Lösung

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Mit US-Präsident Donald Trump am Tisch werden internationale Begegnungen problematischer. Doch die Politik darf deswegen nicht auf Gipfel wie das G-7-Treffen verzichten. Ein Kommentar.
Es gab einmal eine Zeit, da wuchs die Runde fast automatisch. Aus G6 wurde G7, daraus erst G8, G8 plus 5 und daraus als eigenes Forum die G20. Doch die Welt hat sich geändert, und nicht nur wegen Donald Trump. Auch Europa ist schwer mit sich selbst beschäftigt, das Wahlergebnis im G-7-Land Italien ist dafür nur das jüngste Indiz. Also warum überhaupt noch ein enorm aufwendiges und teures Gipfeltreffen der sieben führenden Industriemächte, wenn kaum einer mit zukunftsweisenden Ergebnissen rechnet? Wäre es nicht viel ehrlicher, die neuen Realitäten anzuerkennen und dem Multilateralismus als Ausdruck der westlichen Wertegemeinschaft abzuschwören?
Ganz sicher nicht. Denn es hilft ja nichts: Auf den Dialog kann die internationale Politik nicht verzichten, will sie dramatische Eskalationen vermeiden. Auch wenn der Umgang mit dem US-amerikanischen Partner derzeit mühsam wie selten zuvor ist, wie selbst die Kanzlerin unumwunden zugibt. Ja, die Problemfelder Iran, Handel und Klima sind drängend, und gerade bei Letzterem – dem einstigen Megathema – ist am Wochenende kaum mit den eigentlich so notwendigen Fortschritten zu rechnen.
Von 6 plus 1 ist in diesen Tagen die Rede, davon, dass sich Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada gegen die USA stellen müssten, wenn diese sich weiterhin so bockig verhalten.

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