Auch die anderen WM-Nationen haben heute ihre Mannschaftslisten abgegeben. Einige Spieler haben bereits Erfahrung in Deutschland gesammelt.
Von Leckie bis Vestergaard – bei der WM spielen viele nicht-deutsche Spieler, die ihre Sporen in Deutschland verdient haben oder noch aktuell wichtige Positionen in der Bundesliga besetzen. Aber auch das ist keine Garantie: Hier stellen wir vor, wie die anderen WM-Teilnehmer ihre Kader gestalten und mit wem es ein Wiedersehen in Russland geben wird.
Die russische Fußballnationalmannschaft wird bei der Heim-WM ohne die eingebürgerten Deutschen Roman Neustädter und Konstantin Rausch spielen. Sie fehlen auf der endgültigen Kaderliste der 23 Spieler, die der russische Fußballverband am Sonntag in Moskau veröffentlichte. Im Angriff nominierte Trainer Stanislaw Tschertschessow den Stürmer Artjom Dsjuba von Arsenal Tula, der zuletzt 2016 für die Sbornaja gespielt hatte. Außerdem sind Fjodor Smolow (Krasnodar) und Alexej Mirantschuk (Lokomotive Moskau) im Sturm gesetzt. Das Trio der Torhüter wird von Igor Akinfejew von ZSKA Moskau angeführt. Die Verteidiger Neustädter und Rausch, die beide russlanddeutscher Herkunft sind, hatten in der Hoffnung auf Einsätze in der Sbornaja die russische Staatsbürgerschaft angenommen. Rausch wechselte deshalb im Januar vom 1. FC Köln zu Dynamo Moskau. Im März handelten sich die zwei Profis Ärger mit dem russischen Verband ein, als sie gegen die Absprachen im Trainingslager in einer Moskauer Disco feiern gingen. Tschertschessow hatte seine Mannschaft in den vergangenen Tagen in Südtirol auf die WM vom 14. Juni bis 15. Juli vorbereitet, ein Testspiel gegen Österreich ging mit 0:1 verloren. Der letzte Test findet am kommenden Dienstag (5.6.) in Moskau gegen die Türkei statt, bevor im WM-Eröffnungsspiel Saudi-Arabien der Gegner ist.
Stürmerstar Robert Lewandowski vom FC Bayern München führt wie erwartet das polnische Aufgebot für die Fußball-WM in Russland an. Neben Lewandowski stehen auch die Bundesliga-Profis Jakub Blaszczykowski vom VfL Wolfsburg und Lukasz Piszczek von Borussia Dortmund in dem finalen 23-er Kader, den Nationaltrainer Adam Nawalka am Montag bekanntgab. Nicht dabei ist dagegen Verteidiger Marcin Kaminski vom VfB Stuttgart, der von Nawalka aus dem vorläufigen WM-Aufgebot gestrichen wurde. Die Polen bestreiten ihr erstes WM-Spiel am 19. Juni gegen Senegal. Weitere Gegner in der Gruppe H sind Kolumbien (24. Juni) und Japan (28. Juni).
Dänemarks Fußball-Nationalmannschaft reist ohne Stürmerstar Nicklas Bendtner zur WM. Der ehemalige Wolfsburger fehlt verletzungsbedingt im Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli), den Trainer Age Hareide am Sonntag veröffentlichte. Auch der ebenfalls verletzte Innenverteidiger Andreas Bjelland steht nicht im Aufgebot. Sowohl Bendtner als auch Bjelland hatten in den Plänen des Coaches eigentlich eine wichtige Rolle gespielt. Allerdings machte Hareide deutlich, dass er nur gesunde Spieler mit nach Russland nehmen kann. Zum 23 Spieler umfassenden Kader, den alle Nationaltrainer an diesem Montag der FIFA melden müssen, zählen auch der Gladbacher Jannik Vestergaard, der Bremer Thomas Delaney und Yussuf Poulsen von RB Leipzig. Angeführt werden die Dänen von Topspieler Christian Eriksen von Tottenham Hotspur.
Die Dänen treffen in Russland auf Frankreich, Australien und Peru. Die Skandinavier bereiten sich in der kommenden Woche weiter in der Heimat auf die WM vor. Am Samstag steht in Kopenhagen noch ein Test gegen den deutschen Gruppengegner Mexiko auf dem Programm.
Altstar Rafael Márquez von Deutschlands Auftaktgegner Mexiko steht in Russland vor seiner fünften WM-Teilnahme. Der 39 Jahre alte Routinier ist von Mexikos Fußball-Nationaltrainer Juan Carlos Osorio für das endgültige Aufgebot nominiert worden. Neben Defensivspieler Márquez stehen auch Topstar Chicharito und die beiden Frankfurter Bundesligaprofis Carlos Salcedo und Marco Fabián im 23-köpfigen Kader, den der mexikanische Verband am Montag veröffentlichte. Mexiko ist am 17. Juni in Moskau Deutschlands erster Turniergegner. Márquez war unter anderem für den FC Barcelona sowie die AS Monaco aktiv, gewann 2006 und 2009 die Champions League und hat seine Vereinskarriere bereits beendet.
Australiens Fußball-Nationaltrainer Bert van Marwijk hat Mathew Leckie von Hertha BSC, Jamie Maclaren vom SV Darmstadt 98 und den Bochumer Robbie Kruse in sein endgültiges WM-Aufgebot berufen. Auch der 38 Jahre alte Altstar Tim Cahill gehört zum finalen 23-Mann-Kader, den van Marwijk am späten Samstagabend bekannt gab. Fran Karacic, Josh Brillante, James Troisi, und den ehemaligen Berliner Nikita Rukavytsya strich der Niederländer dagegen aus seinem WM-Aufgebot. Angreifer Maclaren war erst vergangene Woche in den Kader der Socceroos nachnominiert worden. Die Australier bereiten sich derzeit in der Türkei und in Österreich auf die Weltmeisterschaft vor, ein Testspiel gegen Tschechien hatte das Team am Donnerstag 4:0 (1:0) gewonnen.