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Warum der Gipfel in Singapur auch gefährlich ist

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Drei Szenarien sind für das Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorstellbar. Zwei davon sind gefährlich.
Ein beliebter Satz in Washington dieser Tage lautet: Wenigstens ist EIN rational denkender Mensch bei dem Gipfel in Singapur dabei. Damit ist allerdings nicht Donald Trump gemeint.
Was der US-Präsident erreichen will, ist noch vergleichsweise einfach zu beantworten: Er will einen Deal. Und auch, dass die von Nordkorea ausgehende nukleare Gefahr abnimmt. Wie und ob er dieses Ziel erreichen kann, ist dagegen schwerer zu beantworten. „Es gibt drei mögliche Ergebnisse des Gipfeltreffens am Dienstag, sagt Richard Fontaine, Präsident des außenpolitischen Thinktanks „Center for a New American Security“ (CNAS) in Washington. „Zwei davon sind ziemlich gefährlich.“
Immerhin: Das wahrscheinlichste Ergebnis, mit dem Fontaine rechnet, ist, dass Donald Trump und Kim Jong Un bei ihrem historischen Treffen – es ist überhaupt das erste Mal, dass ein amtierender US-Präsident mit einem nordkoreanischen Diktator zusammenkommt – einen diplomatischen Prozess vereinbaren, der nach dem Gipfel beginnt, und an dessen Ende die Denuklearisierung Nordkoreas steht. Das heißt, dann würden die Außenminister und damit die Experten des Außenministeriums übernehmen. Solch ein Prozess könnte dann durchaus auf mehrere Jahre angelegt sein – allerdings dürfte Trump ein Interesse daran haben, innerhalb seiner Amtszeit zu einem greifbaren Ergebnis zu kommen, also in den nächsten knapp zweieinhalb Jahren.
Das zweite mögliche Ergebnis ist ein Deal, der gar nicht die völlige atomare Abrüstung beinhaltet, aber konkrete Zugeständnisse von amerikanischer Seite, zum Beispiel der Abzug der US-Truppen von der koreanischen Halbinsel oder das Ende von Sanktionen. Auch ein Friedensvertrag ist vorstellbar, der dem bitterarmen Nordkorea ökonomische Unterstützung in Aussicht stellt.

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