US-Präsident Trump bewegt sich in Europa wie ein Elefant im Porzellanladen. Gleich zwei Regierungschefinnen, die Britin May und Kanzlerin Merkel, müssen den Eindruck haben, dass dieser Mann sie in dieser Position lieber nicht sehen möchte. Doch genau diese Situation und die Probleme, die der Brexit mit sich bringt, scheint die beiden Frauen näher zusammenzuführen.
Ein grimmiger Angreifer wurde abgewiesen, man stand einander bei und deutete den Angriff auf einen als Angriff auf alle: Die Nato hat sich soeben lehrbuchhaft als Verteidigungsbündnis bewährt.
Die Attacke allerdings, darin lag das ganz und gar Unerwartete, kam nicht von außen, sondern vom Präsidenten der USA. Donald Trump bewegte sich in Brüssel wie ein Elefant, der mal eben in den Porzellanladen reinschaut. Jetzt ist London an der Reihe. Krachend schob Trump auch hier Zerbrechliches aus den Regalen. Zu Theresa Mays Plänen für einen weichen Brexit befragt, ging Trump prompt auf Distanz zur britischen Regierungschefin: „Ich weiß nicht, ob es das ist, wofür die Briten gestimmt haben“, sagte Trump. Die Wähler hätten „den Bruch“ gewollt.
May zeigte sich verärgert, zu Recht. Was ist aus der legendären Sonderbeziehung geworden, der oft geradezu konspirativen „special relationship“ zwischen Großbritannien und den USA? Die von Trump verhängten Abschottungszölle auf Stahl etwa frustrieren auch britische Firmen.