Nach der Wahl in Simbabwe schlagen die Proteste gegen den sich abzeichnenden Wahlsieg der Regierungspartei in Gewalt um. Die Polizei sprach von mindestens drei Toten.
Nach der Wahl in Simbabwe schlagen die Proteste gegen den sich abzeichnenden Wahlsieg der Regierungspartei in Gewalt um. Die Polizei sprach von mindestens drei Toten.
Zwei Tage nach der Parlaments- und Präsidentschaftswahl in Simbabwe kam es in der Hauptstadt Harare zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Anhängern der Opposition. Hunderte Menschen hatten sich versammelt, um gegen vermeintlichen Wahlbetrug zu protestieren.
Nachrichtenagenturen berichteten übereinstimmend von Schüssen in den Straßen der Stadt. Der Agentur AFP zufolge eröffnete die Armee das Feuer mit scharfer Munition auf Demonstranten. Nach Angaben der Polizei und des Staatsfernsehens gab es mindestens drei Tote. Der führende Oppositionspolitiker Tendai Biti sprach zudem von mindestens vier Protestteilnehmern, die angeschossen worden seien.
ARD-Korrespondentin Jana Genth berichtete, dass das Militär zuvor bereits Wasserwerfer und Gummigeschosse gegen die Demonstrierenden eingesetzt hatte, die mit Steinen auf die Einsatzkräfte warfen und laut Nachrichtenagenturen teilweise wohl ebenfalls Waffen einsetzten. Der Justizminister des Landes, Ziyambi Ziyambi, rechtfertigte den Einsatz des Militärs. Die Einsatzkräfte seien als “Armee des Volkes” auf die Straßen geschickt worden, “um Ruhe und Frieden zu sichern”.
Die Oppositionsanhänger zündeten außerdem Fahrzeuge und Reifen an. Sie protestierten auch dagegen, dass das Militär die sogenannten Rainbow Towers abriegelte, wo die Wahlergebnisse für die Öffentlichkeit einsehbar sein sollen.