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Der neue Präsident Brasiliens pflegt sein Image als Gewaltprofi

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Bis vor Kurzem galt der ultrarechte Jair Bolsonaro noch als skurriler Spinner. Jetzt ist er neuer Präsident in Brasilien. Eine Analyse.
Früher war es so: Wenn an den berühmten Stränden von Rio Zehntausende in gelben Fußballtrikots jubelten, wenn die Nationalhymne angestimmt wurde, wenn Böller krachten und Autos die Promenaden verstopften, dann war Brasilien mal wieder Weltmeister geworden. Das neue Brasilien feiert genauso – weil ein Rechtsextremer die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.
Der ehemalige Hauptmann der Armeem Jair Messias Bolsonaro, 63, bekam bei der Stichwahl am Sonntag etwa 55 Prozent der gültigen Stimmen. Damit lag er deutlich vor seinem Gegenkandidaten Fernando Haddad, 55, von der linken Arbeiterpartei PT. Das Ergebnis markiert eine Zäsur für die fünftgrößte Demokratie der Welt, denn ihre Zukunft steht nun mehr denn je in Frage. Dabei ist sie überhaupt erst 33 Jahre alt.
Bolsonaro legte zwar in seiner Siegesrede einen “Schwur vor Gott” ab, dass seine Regierung die Verfassung, die Freiheit und die Demokratie schützen werde. Nahezu alles, was er in seinen 28 Jahren als Berufspolitiker öffentlich gesagt hat, lässt aber erahnen, dass dieses Bekenntnis nicht von Herzen kommt – abgesehen vom Gottesschwur. Man kann Bücher füllen mit den antidemokratischen, rassistischen, frauenfeindlichen, homophoben und gewaltverherrlichenden Sätzen des nächsten brasilianischen Staatsoberhaupts.
Eine Zäsur markiert dieses Ergebnis aber auch für die größte Linkspartei Lateinamerikas.

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