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Drogenbeauftragte: Tabakwerbeverbot muss endlich kommen

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Die Drogenbeauftragte Marlene Mortler stemmt sich gegen die Legalisierung von Cannabis. Sie warnt aber mindestens ebenso massiv vor Tabak und Alkohol.
Natürlich Cannabis. Wer am Tag nach der aufsehenerregenden Legalisierung der Droge in Kanada seinen Drogen- und Suchtbericht vorlegt, kommt um das Thema nicht herum. Marlene Mortler stemmte sich am Donnerstag erwartungsgemäß wieder gegen die Freigabe von Haschisch und Marihuana in Deutschland, warnte ein weiteres Mal vor Verharmlosung. Sie halte die Entscheidung von Kanada für den falschen Weg und eine „Kapitulation“, sagte die CSU-Politikerin.
Doch es lohnte sich, genauer hinzuhören. Man müsse sich endlich stärker um den Kern des Cannabis-Problems kümmern, verlangte die Beauftragte: die Gesundheitsschäden, vor allem bei Jugendlichen. Die Frage sei, wie man Betroffene schneller in Behandlung bekomme – nicht erst nach sieben oder acht Jahren. Wenn Kiffer von der Polizei aufgegriffen würden, seien Therapieangebote wichtiger, als mit Anzeigen und Strafbefehl „für den Papierkorb zu arbeiten“. Und ihr Motto laute: „Hilfe statt Sanktion“.
Das ist vom Ruf nach Entkriminalisierung schon gar nicht mehr so weit entfernt. Tatsächlich musste Mortler einräumen, dass das bisherige rigide Vorgehen gegen Cannabis-Konsum wenig gebracht hat. Im Gegenteil: Der Anstieg gerade bei jungen Menschen sei besorgniserregend. So hätten zuletzt knapp sieben Prozent der Jugendlichen und knapp 19 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. 1,5 Prozent der Jugendlichen und mehr als fünf Prozent der jungen Erwachsenen bekannten sich dem Bericht zufolge zum regelmäßigen Konsum.
Mindestens ebenso beunruhigt zeigte sich die Drogenbeauftragte aber über die legalen Drogen. Die Raucherquote bei Erwachsenen sei zwar seit 2003 um 30 Prozent gesunken, der Anteil rauchender Jugendlicher habe sich sogar um zwei Drittel verringert.

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